Die steigende Zahl der in Chinas ländlichen Gebieten zurückgelassenen Kinder hat bereits 60 Millionen überschritten. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Frauenföderation Chinas.

Der Bericht kam zustande auf Grundlage demographischer Angaben von 1,26 Millionen Menschen während der sechsten Volkszählung im Jahr 2010. Die Zahl der Kinder unter 17 Jahren in ländlichen Gebieten, deren Eltern sie bei Großeltern oder andere Familienmitgliedern aufwachsen lassen, weil sie Geld in den Städten verdienen gegangen sind, ist auf 61 Millionen gestiegen. Damit betrifft das Problem 37,7 Prozent aller ländlichen Kinder beziehungsweise 21,88 Prozent aller Kinder in China, so der am Donnerstag veröffentlichte Bericht.

Die Provinzen Sichuan und Henan haben demnach den höchsten Anteil an zurückgelassenen Kindern auf dem Lande, wo 11,34 Prozent beziehungsweise 10,73 Prozent der lokalen Kinder fast nie ihre Eltern zu Gesicht bekommen.

Wenn man noch Anhui, Guangdong und Hunan hinzufügt, stehen diese fünf Provinzen für 43.64 aller ländlichen zurückgelassenen Kinder Chinas, so der Bericht.

Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass zurückgelassene Kinder ein weit verbreitetes soziales Problem in den zentralen und westlichen Provinzen darstellt, die als größte Quellen für billige Arbeitskräfte gelten. Aber selbst die entwickelten östlichen Gebiete sind mit ähnlichen Problemen konfrontiert. In der Provinz Guangdong gibt es mit 4,34 Millionen oder 12.13 Prozent der nationalen Gesamtzahl die meisten von den Eltern zurückgelassene Kinder, dicht gefolgt von Zhejiang, Jiangsu, Shanghai und Beijing.