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15. 05. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Sparkampagne drückt auf Tourismusbranche

Schlagwörter: Sparkampagne Tourismus China

Eine Kampagne gegen Verschwendung, die in China gestartet worden ist, hat einen abkühlenden Effekt auf die Tourismusbranche: Reisebüros müssen ihre Strategien ändern, um ihre Gewinne aufzupolieren.

Gruppenreisen sind unter den am meisten betroffenen Geschäften. Viele Reisebüros melden einen Absatzrückgang von bis zu 50 Prozent seit Anfang des Jahres.

Lu Bo, Manager eines Reisebüros in der Provinz Jiangxi, sagte, das Reisegeschäft seines Unternehmens habe sich im Vergleich zum Vorjahr halbiert, da immer weniger Reisende Pauschalreisen buchten. Branchenexperten erklärten, die Reisbüros hätten bislang auf Gruppenreisen gebaut, die auf Regierungsbeamte zugeschnitten seien – und diese hätten nahezu 80 Prozent ihrer Gewinne ausgemacht.

Doch nicht all solche Reisen wurden aus der eigenen Tasche der Beamten bezahlt. Die Öffentlichkeit war verärgert über Berichte, laut denen Beamte Geschäftsreisen und Konferenzen als Vorwand verwendet haben, um Privatreisen zu machen, und das Geld der Steuerzahler für Extras ausgegeben haben.

He Luhua, der ehemalige Leiter der Justizbehörde des Bezirks Longgang in Shenzhen in der Provinz Guangdong, wurde von seinem Posten entlassen, weil er 140.000 Yuan, oder 22.820 US-Dollar, für Luxushotels und Herumreisen während einer Tour ausgegeben hatte, die eigentlich eine fünftägige Inspektionsreise hätte sein sollen. Die 24 Personen, die in den Fall involviert sind, einschließlich He, wurden aufgefordert, das Geld, das sie ausgegeben haben, zurückzuzahlen. Im Dezember führte die regierende Kommunistische Partei Chinas eine Reihe an Maßnahmen ein, um den Arbeitsstil und die -effizienz zu verbessern, beispielsweise Kontrollen der Anzahl an Personen auf Inspektionsreisen und Verbote für verschwenderische Empfänge.

Die Reisebüros sind nicht die einzigen, die die Regierungskampagne zu spüren bekommen. Anbieter von Luxusessen und Luxusprodukten verzeichnen stark fallende Einnahmen, seit die Kampagne gestartet wurde. Als Reaktion haben viele Restaurants begonnen, halbe Portionen von Gerichten anzubieten, Gästen zu erlauben, ihre eigenen Getränke mitzubringen, und Aufpreise für abgetrennte Restauranträume zu streichen. Ein schickes Restaurant in der Stadt Jinan, der Hauptstadt der Provinz Shandong, hat vor kurzem auf seiner Speisekarte Haifischflossensuppe und Seeohr mit 8 Yuan billigen Extras ausgetauscht, um auch weniger betuchte Gäste anzulocken.

Chen Guozhong, Leiter des Instituts für Tourismusplanung in der Provinz Shandong, sagte, ähnliche Änderungen müssten auch in der Tourismusbranche gemacht werden. Es gebe Möglichkeiten, Geld einzunehmen, indem man Pauschalreisen anbiete, die zugeschnitten auf die wachsende Zahl der Mittelklasse-Chinesen sind. Der Anstieg der Zahl von Individualreisenden kündige das Müdigwerden von Chinas Tourismusbranche an, so Chen.

Quelle: german.china.org.cn

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