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21. 07. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Verseuchter Reis ruiniert chinesische Bauern

Schlagwörter: Verluste , Cadmium-Skandal , Bauern

Die Bauern in der zentralchinesischen Provinz Hunan müssen diesen Sommer schwere finanzielle Verluste hinnehmen. Nach dem Cadmium-Skandal vor einigen Monaten wird dort kaum noch Reis gekauft.

Li Fangming, ein Bauer aus der Stadt Yiyang, hat bislang noch nichts von seinem Reis verkaufen können.

"Ich habe natürlich von dem Cadmium-Skandal in diesem Jahr gehört, aber ich hätte nie erwartet, dass die Auswirkungen so groß sein würden", sagte Li.

In der Provinz Hunan waren bei den Vorfällen im März drei Mühlenbetreiber aus Zhuzhou angewiesen worden, ihre Produkte zurückzurufen und ihre Geschäfte vorübergehend einzustellen. Zuvor hatte es eine Lebensmittelkontrolle in Guangzhou, in der südchinesischen Provinz Guangdong gegeben, bei der übermäßige Mengen an Cadmium, eine krebserregende Industriechemikalie, in Reisprodukten gefunden worden war.

Dass die Ursache für die Verunreinigung auch nach vier Monaten noch nicht gefunden worden ist, beunruhigt sowohl die lokalen Landwirte und Unternehmer als auch die Bevölkerung.

Li Xufang erging es etwas besser als seine Kollegen, er konnte bislang immerhin ein Viertel seiner frühen Reisernte verkaufen. Er ist nun damit beschäftigt, weiteren Reis anzupflanzen. Aber um dieses Vorhaben überhaupt finanzieren zu können, hatte Li den Reis zu einem Niedrigpreis von 110 Yuan pro 50 kg an private Käufer verkaufen müssen. Der letztjährige Anschaffungspreis betrug 140 Yuan pro 50 kg.

Durch die Kosten für den Anbau sowie den schleppenden Wachstum des Kaufpreises müssten die Bauern vermutlich mit hohen Verlusten in diesem Sommer rechnen, prognostizierte der 83-jährige Yuan Longping, einer der führenden Experten auf dem Gebiet.

Gong Lixiong, Inhaber der "Daliang Rice Mill" sagte, dass er seine nun leer stehenden Lagerräume an das staatliche Unternehmen "China Grain Reserves Corporation" vermietet habe.

Unter dem Einfluss des Skandals sei es vermutlich sehr schwierig, in diesem Jahr noch Reis zu verkaufen, sagte Gong. Er habe immer noch mehr als 3.000 Tonnen Reis aus dem letzten Jahr in seinen Lagerbeständen, fügte er hinzu.

In den vergangenen Jahren waren auf dem Yiyang Lanxi Reis Markt rund 60.000 Tonnen Reis pro Monat verkauft worden. In diesem Jahr waren es bislang gerade mal 10.000 Tonnen pro Monat, rund 83 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr.

Die beste Möglichkeit für die Getreidebauern bestehe derzeit darin, ihren Reis an die staatliche Firma "China Grain Reserves Corporation" zu verkaufen, hieß es. Dort bekäme man den für diesen Sommer wohl besten Preis von 132 Yuan für 50 Kilo ausbezahlt.

Die erhöhte Nachfrage nach Reis verlangt auch höhere Standards bei der Produktion. Viele Landwirte können diese aber nicht erfüllen.

"Wenn ich das alles früher gewusst hätte, hätte ich erst gar keinen Reis angebaut", sagte Li. Für das kommende Jahr werde er sich nach neuen Möglichkeiten umsehen, fügte er hinzu.

Quelle: german.china.org.cn

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