China ist nach Meinung von Finanzexperten des Institutes für Sozialwissenschaften in Beijing deutlich höher verschuldet, als bislang angenommen. Die Staatsverschuldung könnte über 20 Billionen Yuan betragen, sagte Liu Yuhui vom Institut auf einer Konferenz Anfang der Woche. Die Zahl beinhalte sowohl Schulden der lokalen Regierungen beispielsweise im Bereich Infrastruktur als auch Produkte des Vermögensmanagements der Kommunen.

Seit 2010 gibt es keine genauen Zahlen über die Schuldenentwicklung in China. Die Verschuldung der Kommunen lag damals bei 10,7 Billionen Yuan.

Das höchste Regierungsorgan, der Staatsrat, hatte im Juli den Rechnungshof mit einer Überprüfung der Verschuldung der Provinzen und Kommunen beauftragt. Genaue Zahlen sind auch hier noch nicht bekannt. Sie könnten aber "weitaus höher" liegen als die Angaben von 2010, hieß es.

Die Sorge unter Experten bleibt somit bestehen, dass einige Institutionen nicht in der Lage sein könnten, ihre Kredite zurückzuzahlen. Schuld daran sei unter anderem das derzeitige, langsame Wirtschaftswachstum, hieß es.

Das Institut für Sozialwissenschaften und die China Credit Rating Co würden künftig enger zusammenarbeiten und einen gemeinsamen Kreditplan für lokale Behörden erstellen, kündigte Liu an. Dies unterstütze die Kommunen in ihrer Finanzlage, so Liu.