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24. 09. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Senioren ziehen familiäre Pflege den Sozialdiensten vor

Schlagwörter: Senioren China Pflege Sozialdienst

Nahezu 70 Prozent der Senioren in Shanghai ziehen es vor, von ihren Kindern gepflegt zu werden anstatt Sozialdienste in Anspruch zu nehmen, geht aus einer Umfrage eines Shanghaier Statistikamts hervor.

Nur knapp über 21 Prozent würden soziale Pflegedienste, zum Beispiel Haushaltshilfen und Essen auf Rädern zu Hause oder in sozialen Einrichtungen vorziehen. Doch nur 11,1 Prozent waren gewillt, den Rest ihres Lebens in Pflegeheimen zu verbringen.

Das Amt befragte 2.248 Personen im Alter zwischen 60 und 79 Jahren in Shanghai für die Umfrage. Es kam heraus, dass bis zu 87,5 Prozent der Befragten immer noch der traditionellen Meinung waren, dass ihre Kinder sie pflegen sollten. Dies war insbesondere in ländlichen Gebieten der Fall.

Doch die Umfrage ergab auch, dass eine Tendenz in Richtung der westlichen Meinung zu verzeichnen ist, der die Belastung für die Kinder erleichtern würde. Rund 73,1 Prozent sagten, sie würden ihr Haus mit einer Hypothek belasten, um Rente zu bekommen. Unter einem solchen Schema können sie bis ans Lebensende in ihrem Haus wohnen, und dann gehe der Besitz an Banken oder andere Finanzinstitutionen.

Doch in dem Bericht hieß es, das Konzept, das der Staatsrat in einem Dokument vom 13. September befürwortete, sei auf gemischte Reaktionen gestoßen, insbesondere unter Leuten, deren Eltern Vermögen haben, und die Angst haben, ihr Erbe zu verlieren. Das Konzept fordert traditionelle chinesische Vorstellungen heraus, nach denen Kinder die Pflicht haben, ihre Eltern zu unterstützen, und im Gegenzug erben sie das Vermögen der Eltern.

Dennoch ist es kein neues Konzept. Shanghai hat zusammen mit Beijing und Guangzhou das Programm 2003 getestet, aber es hatte wenig Erfolg, nicht zuletzt wegen der Regeln für Immobilien in China. Beispielsweise ist es Menschen in ländlichen Gebieten verboten, ihr Vermögen zu verkaufen, so dass sie nicht an dem Schema teilnehmen können. Eine weitere Barriere ist Chinas 70-jährige Pachtzeit für Immobilien. Laut Immobilienrecht kann Privatvermögen nur für 70 Jahre geleast werden. Das Recht besagt allerdings auch, dass die Pachtzeit verlängert werden kann, wobei die Kosten nicht spezifiziert werden. Die Schwankungen im Immobilienmarkt tragen ebenfalls zum Zögern der Finanzinstitutionen gegenüber dem Schema bei, da sie Sorge haben, dass eine Senkung der Preise ihre Interessen untergrabe.

Trotz dieser Probleme fördern einige Shanghaier Banken das Schema. Details darüber, wie es diesmal wirken soll, sollen im ersten Quartal des kommenden Jahres herauskommen, wie der Staatsrat angekündigt hat.

Angesichts der rapide alternden Gesellschaft hat die Stadt Shanghai versichert, das Netzwerk für die Senioren in der Stadt zu verbessern. Die Zahl an professionellen Pflegeinstitutionen für Senioren ist in den zehn Jahren seit 2002 von 417 auf 631 gestiegen. Sozialdienste gab es 2012 insgesamt 231 mit 32.000 Angestellten. Was im nächsten Schritt der Verbesserung angegangen werden müsste, würde die Sozialdienstarbeiter betreffen. Die meisten sind über 50 Jahre alt und bedürfen Schulung, heißt es in dem Bericht.

Quelle: german.china.org.cn

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