Shu Yuelong, der Direktor des Nationalen Chinesischen Zentrums für Grippeforschung, sagte, dies sei der erste Grippe-Impfstoff, der jemals von chinesischen Forschern entwickelt worden sei. Der Impfstoff biete wichtige technische Unterstützung im Kampf gegen den neuen Virenstamm, womit er zur Kontrolle einer Epidemie des H7N9-Grippevirus beitrage, so Shu, der auch Direktor des WHO Collaborating Center for Reference and Research on Influenza ist.

Der Impfstoff ist gemeinsam vom First Affiliated Hospital des Medizinischen Instituts der Universität Zhejiang, der Hong Kong University, dem Chinesischen Zentrum für Krankheitskontrolle und –vorbeugung, dem Nationalen Institut für Lebensmittel- und Medikamentenkontrolle und der Chinesischen Akademie für Medizinwissenschaften entwickelt worden.

Li Lanjuan, Forscherin an der Chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften, erklärte, ihr Team habe die Forschungen begonnen, nachdem es am 3. April erfolgreich das H7N9-Vogelgrippevirus aus dem Rachenabstrich eines infizierten Patienten isoliert hatte. Das Team habe reverse Gentechnologie und genetische Neuordnung angewendet, um den Impfstoff zu entwickeln.

Der Impfstoff hat Tests an Frettchen bestanden, der vom Institut für Labortierkunde an der Chinesischen Akademie für Medizinwissenschaften durchgeführt wurde. Arzneimittelbehörden haben den Impfstoff im Einklang mit den Anforderungen des Chinesischen Arzneibuchs verifiziert. Auf der Nachrichtenkonferenz über die Forschungsergebnisse, die am Samstag in Hangzhou, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Zhejiang, veranstaltet wurde, haben Medikamentenhersteller wie das Unternehmen Tianyuan Bio-Pharmaceutical Interesse an der Produktion des Impfstoffs gezeigt, auch wenn das Virus nicht weit genug verbreitet für eine Massenimpfung ist.

China hatte den weltweit ersten Infektionsfall eines Menschen mit der H7N9-Vogelgrippe im März gemeldet. Mit Stand von Freitag sind insgesamt 136 Menschen als mit dem Virus infiziert bestätigt worden, wie es von der Nationalen Kommission für Gesundheit und Familienplanung (NHFPC) heißt. Von diesen starben 45 Patienten, was einer Sterberate von 33,1 Prozent entspricht. Bislang wurde von kein Fall in anderen Ländern gemeldet.