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15. 11. 2013 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kosmetik: China will Tierversuchspflicht lockern

Schlagwörter: Kosmetika Tierschutz Tierversuche

China erwägt eine Änderung der Regeln, um den Verkauf von Kosmetika zu ermöglichen, die nicht zuvor an Tieren getestet wurden. Damit soll der chinesische Markt internationalen Unternehmen geöffnet werden, die sich gegen diese Tierversuche ausgesprochen haben.

Zu den möglichen Veränderungen gehört die Regel, dass künftig "nicht spezialisierte Kosmetik" wie Shampoos, Seifen, Nagelprodukte und einige Fellprodukte ab Juni nächsten Jahres auch ohne vorherige Tierversuche auf den Markt kommen können, wie die Chinesische Lebens- und Arzneimittelverwaltung mitteilte. Dies würde es Unternehmen wie dem britischen Kosmetik Konzern Body Shop, der L'Oreal gehört und der Tierversuche ablehnt, auf den 134 Milliarden Yuan schweren chinesischen Kosmetikmarkt zu gelangen.

"Gemäß dem Vorschlag muss nichtspezialisierte Kosmetik, die in China produziert wurde, bei den Risiko- und Sicherheitstests keiner toxikologischen Prüfung mehr unterzogen werden", erläuterte die Lebens- und Arzneimittelverwaltung gestern eine vergangene Woche veröffentlichte Pressemitteilung. "Dies würde Tierversuche unnötig machen". Importierte Kosmetik und alle Arten von spezialisierter Kosmetik wären von der Regeländerung hingegen nicht betroffen. Unter dem Begriff "spezialisierte Kosmetik" werden Sonnencreme, Deodorants, Hautbleichmittel, Haarfärbemittel und Mittel für den Haarwachstum oder die Haarentfernung zusammengefasst.

"Der Body Shop begrüßt das Signal, dass die chinesischen Behörden einen neuen Ansatz bei der Prüfung kosmetischer Mittel wählen wollen", sagte Firmensprecherin Louise Terry. "Wir kämpfen seit über 20 Jahren gegen Tierversuche und freuen uns, dass wir eines Tages unsere Produkte auf dem chinesischen Festland verkaufen können."

Tierversuche sind in rund 80 Prozent aller Länder legal, einschließlich den Vereinigten Staaten. China ist jedoch laut der Tierschutzorganisation Cruelty Free International das einzige Land der Welt, das Tierversuche für kosmetische Produkte vorschreibt. Nach den chinesischen Vorschriften müssen alle Kosmetika ein langwieriges Genehmigungsverfahren durchlaufen, zu dem auch Tierversuche gehören. Dies verringert die Zahl der Produkte, die in China verfügbar sind.

Tierschutzgruppen sprachen sich positiv über die geplanten Änderungen aus. Doch wiesen sie auch darauf hin, dass dies noch nicht das Ende von Tierversuchen in China sei. Denn es gebe weiterhin Zutaten für Kosmetika, die Tierversuche vorschreiben. "Die Tatsache, dass diese Veränderungen möglich wurden, steht für eine bedeutende Entwicklung", wertete Emily McIvor, politische Beraterin bei der Humane Society International.

Die Gruppe wird sich diese Woche mit der Lebens- und Arzneimittelverwaltung treffen und diese davon zu überzeugen versuchen, dass Tierversuche auch bei importierten und spezialisierten Kosmetika nicht notwendig sind. Europa hat im März dieses Jahres den Verkauf von Kosmetik verboten, die an Tieren getestet wurden. Ebenfalls rief die EU Länder wie die USA und China dazu auf, ihrem Beispiel zu folgen.

Quelle: german.china.org.cn

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