"Ich hoffe, dass der aktuelle Internet-Hype um weibliche Doktoranden dazu führt, dass die Leute uns nicht mehr mit Vorurteilen begegnen", sagte die "Claire" genannte Akademikerin, die vergangene Woche von Online-Usern zur "schönsten Doktorandin" gekürt worden war. Weibliche Wissenschaftler werden in China oft als "drittes Geschlecht" belächelt.

Die junge Frau, die sich selber eine Zeit lang den Spitznamen "Caterpillar Claire" gab, war vergangene Woche unverhofft zu einer Internet-Größe aufgestiegen, als ein Foto von ihr mit einem dazugehörigen Heiratsgesuch aufgetaucht war. Sie selber habe davon nichts gewusst, erklärte sie. Die attraktive Akademikerin mit einem Doktortitel der Chemie hatte daraufhin eine Welle von Internetdiskussionen ausgelöst. "Die Anzeige war eine große Überraschung für mich", sagte sie der Nachrichtenagentur Xinhua.

Anfang Januar habe sie von einem Freund erfahren, dass ihre Bilder durch das Internet kursierten. "Mich hat das zunächst gar nicht interessiert", erklärte sie weiter. Plötzlich sei sie jedoch in sämtlichen Medien aufgetaucht und habe diverse Nachrichten erhalten.

Weibliche Akademiker haben es weiterhin nicht sehr leicht in China, sie werden oft als "drittes Geschlecht" belächelt. Viele Internetuser vertraten die Meinung, keine Frau heiraten zu wollen, die einen akademischen Titel besitzt.

Viele chinesische Jugendliche zeigten sich aber auch von der jungen Frau beeindruckt. Auf weibo, der chinesischen Version von twitter, erhielt sie nach eigenen Angaben sehr viele positive Kommentare und Komplimente.

"Die Leute wissen einfach oft nichts über weibliche Wissenschaftler", erklärte Claire. Sie denken, wir wären Tag und Nacht in einem Labor und würden keine anderen Hobbies haben." Außerdem käme die eher pragmatische und wissenschaftliche Seite bei chinesischen Männern nicht sehr gut an, kritisierte sie weiter.