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29. 01. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Nicht alle Migranten wollen zum Frühlingsfest nach Hause

Schlagwörter: Wanderarbeiter Heimreise Geschenke

Wie viele Millionen chinesischer Wanderarbeiter wollte Zhang Boli auch das Frühlingsfest gemeinsam mit seiner Familie verbringen. Doch stattdessen wird er in Shanghai blieben und sich nach einem Nebenjob umsehen. Zhang ist nicht der einzige, der sich entschlossen hat, in seiner Wahlheimat zu bleiben. Eine Online-Umfrage unter 13.156 Wanderarbeitern im ganzen Land – davon 931 aus Shanghai – hat herausgefunden, dass fast 40 Prozent von ihnen nicht zum wichtigsten Fest das Jahres nach Hause fahren. Der Hauptgrund dafür ist meistens, dass diese Leute im letzten Jahr nicht genug verdient haben.

Der 40-jährige Zhang kommt aus dem Bezirk Xiayi in der zentralchinesischen Provinz Henan. Er arbeitet als Sicherheitsbeamter in einem Bürokomplex an der Weihai Road. Er sagte, er würde sich schämen, seine Familie zu treffen, da er ihnen keine Geschenke kaufen könne. Also würde es Sinn machen, stattdessen während der Feiertage etwas zusätzliches Geld zu verdienen. Zhang sagte, fast die Hälfte der 20-köpfigen Sicherheitsmannschaft in seiner Firma würde planen, aus demselben Grund in Shanghai zu bleiben. Im Jahr 2012 lebten in Shanghai 23,8 Millionen Menschen, von denen 9,6 Millionen Wanderarbeiter waren. "Nach Hause zu fahren ist leider eine teure Sache. Die Tradition verlangt, dass ich meinen Kindern Geld gebe und den Älteren Geschenke mache", klagte Zhang. Er schätzte, dass ihn die Heimreise mindestens 3000 Yuan kosten würde. Nachdem er lange darüber nachgedacht hatte, entschied er sich, das Geld für seine Kinder und deren Schulbildung zu sparen.

Doch Wanderarbeiter haben auch andere Gründe, auf die Heimreise zu verzichten. So sagten manche, es wäre einfacher, in der Ferienzeit Jobs zu finden, außerdem wäre es schwierig, überhaupt ein Transportmittel zu finden, und die Bezahlung während der Feiertage sei ebenfalls besser. "Das sind alles Ausreden. Der wichtigste Grund ist, dass man einfach nicht vor der versammelten Familie sein Gesicht verlieren kann, wenn man nur wenig Geld nach Hause bringt", sagte Zhang. Er wird sich also während der Ferien nach einem Job umsehen. Zhang sagte, er würde seinen Sohn und seine Tochter sehr vermissen, doch er würde bis zur Getreideernte im Juni nicht mehr nach Hause kommen. "Ich werde meiner Familie am Telefon ein schönes, neues Jahr wünschen. Ich hoffe, meine Kinder werden das schwere Leben ihres Vaters verstehen und dass er hart dafür arbeitet, dass sie einmal ein besseres Leben führen können."

Ebenso wie Zhang hat sich auch Lao Ji entschlossen, in diesem Jahr nicht nach Hause zu fahren, da seine Frau während der Feiertage arbeitet. Er kommt aus der Stadt Lianyungang in der Nachbarprovinz Jiangsu: "Heutzutage ist es nicht mehr so einfach, in Shanghai einen Job zu finden. Meine Frau mag ihren Job als Supermarkt-Kassiererin, also haben wir uns entschlossen, in diesem Jahr nicht zu fahren." Lao lebt bereits seit 20 Jahren in Shanghai und arbeitet als Reinigungskraft in einem Supermarkt an der Dagu Road. Seit 2009 verbringt Lao das Frühlingsfest mit seinen Eltern in Jiangsu. Doch mittlerweile sieht er Shanghai als seine Heimat, da seine Frau und Kinder gemeinsam mit ihm hier leben: "Mein Bruder und ich wechseln uns ab, wenn es darum geht, die Eltern zu besuchen, damit sie sich nicht einsam fühlen müssen." Lao fügte hinzu, dass seine Eltern aufgrund der unterschiedlichen Lebensbedingungen und Gebräuche nicht nach Shanghai kommen möchten.

Ein weiterer Wanderarbeiter, der nicht zum Frühlingsfest nach Hause fahren wird, ist der Früchteverkäufer Liao Guanghua: "Ich werde bleiben. Früchte verkaufen sich während der Feiertage am besten, wenn die Leute Geschenke für ihre Freunde und Familien kaufen", sagte Liao, der aus der Provinz Jiangxi kommt. Er würde nach dem Frühlingsfest nach Hause fahren, wenn sich das Geschäftsaufkommen wieder normalisiert habe. "Meine Eltern verstehen, dass ich ein bisschen später kommen werde. Schließlich arbeiten wir alle für ein besseres Leben."

Quelle: german.china.org.cn

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