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08. 02. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Taxi-Ruf per Smartphone

Schlagwörter: Taxi-App WeChat Zahlungsverfahren

Durch das Internet werden in vielen Branchen die Karten neu gemischt, sei es im Einzelhandel oder in der Spiele-Industrie. Nun revolutioniert sich ein neuer Bereich: Immer mehr Menschen nutzen eine Taxi-App. Yang Chengxi hat die Taxi-Bestellung per Handy getestet.

Chinesische Taxifahrer mittleren Alters, vielleicht nicht unbedingt die Zielgruppe, an die man bei der Einführung neuer technischer Möglichkeiten, in diesem Fall eine Handy-App, als erstes denkt. Das aber ändert sich gerade. Seit dem letzten Jahr erobern die neuen Taxi-Apps den chinesischen Markt und revolutionieren damit eine ganze Branche. Immer mehr Fahrer nutzen sie, um schnell Kunden zu finden.

"Seitdem ich die App nutze, verdiene ich jeden Monat einige Hundert Yuan mehr", sagte ein Taxifahrer aus Beijing.

Die Apps sind bei den Fahrgästen ebenso beliebt, da es vor allem in den chinesischen Mega-Städten bekanntlich sehr schwer ist, ein Taxi zu bekommen.

Machen wir ein Experiment. Ich befinde mich am Stadtrand von Peking, circa 40 km von der Innenstadt entfernt. Ich habe versucht, auf "normalem Wege" ein Taxi zu bekommen, warte aber bislang seit 30 Minuten in eisiger Kälte. Mal sehen, ob eine Taxi-App mein Problem lösen kann.

Nun, das hat insgesamt weniger als fünf Minuten gedauert, stelle ich fest.

Das große Marktpotenzial der Apps hat die Internet-Giganten Tencent und Alibaba angelockt. Sie wiederum haben viel Geld in die beiden Hauptentwickler, Didi Taxi und Taxi Kuaidi gesteckt. Nach den Investitionen hat Tencent eine neue Funktion hinzugefügt, mit der mittels der "Messaging-App WeChat", monatlich 300 Millionen Nutzer bei Didi Taxis buchen und bezahlen. Auch bei Kuaidi Taxi hat es seit der Zusammenarbeit mit Alipay, Chinas drittgrößter Zahlungsplattform, stetige Fortschritte gegeben. Da beide Taxi-Apps nun mobile Zahlungslösungen unterstützen, findet der Wettbewerb nun auf einem weitaus höheren Level statt.

"Es hat sich zu einem großen Wettbewerb zwischen den beiden Internet-Unternehmen im Bereich der mobilen Internet-Zahlungen entwickelt", sagte Analystin Sherry Yin. Beide Unternehmen seien darauf bedacht, die Loyalität der Menschen sowie deren Vertrauen für das Online Zahlungsverfahren in sämtlichen Bereichen zu gewinnen. "Die Taxi-App ist hierbei ein Bereich, in dem sie besonders expandieren wollen", so Yin.

Mobile Zahlungsvorgänge sind in China zwischen dem ersten Halbjahr 2012 bis 2013 auf über 21 Milliarden US-Dollar angestiegen und haben sich damit zum wichtigsten Schlachtfeld für die Internet-Branche gemausert. Um neue Kunden zu gewinnen, locken Unternehmen wie Didi und Kuaidi mit hohen Rabatten und weiteren Sonderaktionen.

"Diese Praxis, um Marktanteile zu gewinnen, ist in der frühen Phase des Wettbewerbs angemessen", fügte Sherry Yin hinzu. Wenn jedoch Benutzer künftig zur Kasse gebeten würden, müsse sichergestellt sein, dass die bequeme Funktion der App-Nutzung die Kosten überwiege. Dazu bräuchte man von Beginn an eine breite Masse von Nutzern.

Bis zum dritten Quartal des Jahres 2013 konnte Kuaidi 41,8 Prozent des chinesischen Marktes für sich verbuchen, während Didi Taxis Wert bei 39,2 Prozent lag. Analysten sagen einen steigenden Wettbewerb der Konkurrenten für 2014 voraus. Der Kampf der beiden Riesen hat also gerade erst begonnen.

Quelle: german.china.org.cn

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