Am vergangenen Donnerstag musste sich ein Milliardär und Unternehmer aus der Provinz Sichuan, der beschuldigt wurde, Anführer einer Mafia-Organisation zu sein, in Hubei wegen zahlreicher Straftaten, darunter Mord, vor Gericht verantworten.

Liu Han (Archivfoto)

Der Nachrichtenagentur Xinghua zufolge hatten Staatsanwälte aus Xianning und Hubei das Ermittlungsverfahren gegen Liu Han, dessen jüngeren Bruder und 34 weitere Personen eingeleitet. Der Fall wurde vor dem Volksgericht Xianning in der Nachbarprovinz Hubei verhandelt.

Die Organisation, die über ein Vermögen von über 40 Milliarden Yuan verfügte und etwa 70 Unternehmen kontrollierte, ist die größte Mafia-Organisation, die in den letzten Jahren in China vor Gericht gestellt wurde.

Xinhua zufolge hatten die kriminellen und illegalen Aktivitäten der Gruppe 1993 begonnen. Sie habe einen großen Teil der Wirtschaft kontrolliert und die Öffentlichkeit in Angst und Schrecken versetzt.

Laut Bericht agierte die Gruppe meist in Sichuan und sei für mindestens neun Morde verantwortlich. Die Polizei habe außerdem ein Waffenlager mit zahlreichen Handgranaten, Handfeuerwaffen und Kugeln entdeckt und sichergestellt.

Liu Han wurde außerdem zur Last gelegt, seinen Bruder nach einer Schießerei in 2009, die drei Menschen das Leben kostete, zur Flucht verholfen und unterstützt zu haben.

1997 gründete er die Sichuan Hanlong Energie-Gruppe, die an zahlreichen Geschäften und Unternehmen beteiligt war, die von Solarenergie bis Mineralexploration reichte.

Mit einem geschätzten Vermögen von etwa 5,2 Millarden Yuan war Liu 2012 auf der Forbes-Liste die Nummer 148 der reichsten Menschen Chinas.

Außerdem war er ein Mitglied des politischen Beratungsgremiums in Sichuan und belegte mit Spenden in Höhe von 209 Millionen Yuan den 16. Platz auf der Hurun-Liste der großzügigsten Chinesen (Hurun Philanthropy List, 2004).

Lius Doppelleben und Mafia-Background seien ein offenens Geheimnis gewesen.