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01. 03. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Nach einer Entscheidung des Nationalen Volkskongresses (NVK) soll in China in diesem Jahr erstmals mit zwei offiziellen Gedenktagen an das Grauen des Zweiten Weltkrieges in Asien erinnert werden. Die Entscheidung, nach der ab sofort der 3. September zum Siegestag des antijapanischen Krieges und der 13. Dezember zu einem Staatstrauertag für die Opfer des Nanjing-Massakers erklärt wurde, geht auf Initiativen der beiden NVK-Abgeordneten Zou Jianping und An Jin zurück.
Bereits auf der NVK-Jahrestagung 2012 hatte der Abgeordnete Zou einen ersten Antrag für die Einführung eines staatlichen Trauertags für die Opfer des Nanjing-Massakers vorgelegt.
Er habe zuvor schon länger über diesen Schritt nachgedacht, letztendlich sei aber ein Ereignis im Jahr 2012 ausschlaggebend gewesen:
"Ich kann mich noch sehr genau erinnern. Ein Ereignis in Nagoya hat mich schließlich dazu veranlasst, den Vorschlag tatsächlich vorzulegen. Nagoya ist die japanische Partnerstadt von Nanjing. Trotz dieser langjährigen Beziehungen hat der Bürgermeister dieser Stadt im Jahr 2012 das japanische Nanjing-Massaker von 1937 öffentlich geleugnet. Das war für die chinesische Bevölkerung, und ganz besonders für die Bürger von Nanjing, ein Schock. Das war ein entscheidender Grund für meinen Antrag."
Die Entscheidung des Ständigen Ausschusses des NVK zur Einführung eines staatlichen Trauertages empfindet er umso mehr als Genugtuung.
Ähnlich argumentiert auch der Abgeordnete und Historiker An Jin, der ebenfalls bereits im vergangenen Jahr beim nationalen Volkskongress einen Antrag für einen Feiertag zum Ende des zweiten Weltkriegs in China vorgelegt hatte:
"In der Vergangenheit gab es in China zwar bereits einen offiziellen Siegestag des antijapanischen Krieges. Aber der war nur ein vom Staatsrat festgelegter Gedenktag. Mit einer Annahme durch den NVK verkörpert er jetzt als offizieller Feiertag auch per Gesetz den Willen des Staats."
Vizedirektor Li Zongyuan von der Gedenkhalle des Antijapanischen Widerstandskrieges in Beijing sieht in der offiziellen Anerkennung der beiden neuen Gedenktage auch eine gelungene Aktion Chinas gegen die Verleugnung bzw. Verdrehung der Geschichte des zweiten Weltkrieges durch Japan.
"In letzten Jahren, besonders seit der zweiten Amtsperiode von Ministerpräsident Shinzo Abe, ist die japanische Politik deutlich nach Rechtsaußen gerückt. Der japanische Regierungschef hat nicht nur die Kriegsverbrecher am Yasukuni-Schrein geehrt, sondern auch die Geschichtsbücher in den Schulen fälschen lassen und die Mitarbeiter in den Medien ausgetauscht. Damit versucht die japanische Regierung die Öffentlichkeit unter Kontrolle zu bringen.
Die gesetzliche Festlegung der beiden Zweiter-Weltkriegs-Gedenktage in China ist eine gelungene Aktion gegen die anhaltende Verleugnung, Verdrehung und Beschönigung der Aggressionskriege durch japanische Rechtsextremisten. Die Einführung des Sieges- und Trauertages entspricht dem Willen des Staats und dem Wunsch des Volkes gleichermaßen, und verteidigt mit seiner Symbolik auch die internationale Friedensordnung seit dem zweiten Weltkrieg."
Dabei dürfe der Beschluss des NVK keinesfalls als antijapanisch verstanden werden, meint Wang Jianlang von der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Er erinnerte erneut an den unumstrittenen geschichtlichen Hintergrund der Feiertage:
"Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten sind immer wieder mal gewissen Schwankungen unterworfen, auch wenn aktuell betrachtet Japan sicherlich für die gegenwärtigen Spannungen verantwortlich zu machen ist.
Die gesetzliche Einführung der zwei Feiertage ist allerdings kein kurzfristiges Manöver gegen Japan, sondern ein langfristiger Entschluss, an die wichtige Rolle des eigenen Landes im weltweiten Kampf gegen den Faschismus im Zweiten Weltkrieg erinnern. Dafür gibt es umfassende historische Belege. In dieser Tradition will China als friedliebender Staat mit dem Siegestag des antijapanischen Krieges für den Frieden demonstrieren. Die durch Krieg und Gewalt ausgelösten Katastrophen sollen nie vergessen werden, damit sie sich auch in Zukunft nie wieder wiederholen."
Quelle: CRI
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