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10. 03. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Spannungen zwischen Patienten und Ärzten fördern Gesundheitsreform

Schlagwörter: Zwischenfälle , Mediziner , Patienten

Gewalttätige Zwischenfälle zwischen Patienten und Mediziner fanden in China in den letzten Jahren mehrmals den Weg in die Schlagzeilen. In einigen Fällen kamen Ärzte und Krankenschwestern ums Leben oder wurden ernsthaft verletzt.

Die immer wieder auftauchenden Spannungen verlangen von den Gesetzgebern und den politischen Beratern bei der diesjährigen parlamentarischen Session die Glaubwürdigkeit des medizinischen Personals wieder herzustellen und medizinische Streitfragen rechtmäßig zu behandeln.

Shu Xiaomei, ein Abgeordneter beim Nationalen Volkskongress und Kinderarzt aus der südwestchinesischen Provinz Guizhou, brachte das Thema gegenüber dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping auf das Tapet, als er am Freitagmorgen bei einer Podiumsdiskussion der Gesetzgeber seiner Provinz sprach.

Wenn sich die Ärzte bei der Arbeit nicht sicher fühlen, so sagte er, müssen am Ende die Patienten den Preis dafür zahlen. Xi versprach, in den Krankenhäusern Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten, die Sicherheit des medizinischen Personals zu garantieren und alle streng zu bestrafen, die die Sicherheit der medizinischen Arbeitnehmer bedrohen.

Nach Angaben der Nationalen Gesundheits- und Familienplanungskommission verzeichnete das Land im Jahr 2013 etwa 70.000 medizinische Streitfälle. Landesweit waren im letzten Jahr die medizinischen Einrichtungen von über 7,3 Milliarden Menschen besucht worden, die eine ambulante Behandlung benötigten. 191 Millionen Menschen wurden stationär behandelt.

Insbesondere die extremen Fälle üben einen starken Druck auf die medizinischen Arbeiter aus. Laut einem Forschungsbericht, den die Chinesische Krankenhausvereinigung im vergangenen Dezember veröffentlichte, gab es zwischen 2003 und 2012 insgesamt 40 gewalttätige Übergriffe auf Ärzte. Alleine 2012 ereigneten sich elf Vorfälle, bei denen sieben tödlich ausgingen.

Laut dem Bericht erlebten 90 Prozent der medizinischen Arbeitnehmer, die in 316 Krankenhäusern im ganzen Land befragt wurden, mindestens einmal durch Patienten Drohungen oder Demütigungen. Zwischen dem 28. Februar und vergangenem Mittwoch unterzeichneten über 30.000 medizinische Arbeitnehmer auf der professionellen medizinischen Website ememed.net eine Petition gegen Gewalt.

Einige Gesetzgeber machen das marode Gesundheitssystem für die Spannungen verantwortlich, die sie auf eine ungleichmäßige Verteilung der Medizinalressourcen zurückführen: Da die Patienten vorwiegend in die großen Krankenhäuser strömen, wo es gute Ärzte und das neueste Equipment gibt, wird die Zeit, welche ein Doktor einem einzelnen Patienten widmen kann, zunehmend gering, sagt Guo Yufen, stellvertretender Leiter der Abteilung Gesundheit der nordwestchinesischen Provinz Gansu und Kongressabgeordneter.

Die Gesetzgeber fordern eine Erhöhung der Staatsausgaben im öffentlichen Gesundheitsdienst, vor allem bei kleinen Krankenhäusern und Dorfkliniken. Eine solche Reform könnte eine Lösung für das Problem sein, denn Patienten vertrauen ihren Ärzten nicht, da diese ihnen teilweise unnötige und teure Medikamente und Behandlungen verschreiben, um daraus Profit zu machen, sagte Xie Zilong, ein Abgeordneter des Volkskongress und Präsident einer Pharmafirma. Würden die öffentlichen Spitäler reformiert und nicht mehr durch die Einnahmen von Medikamentenverschreibungen mitfinanziert, könnte diese Praxis aufhören. Gesetzgeber fordern zudem unabhängige Mediationsagenturen für medizinische Dispute.

Premierminister Li Keqiang versprach, die Reformen noch in diesem Jahr anzugehen und bereits angelaufene Versuche auszuweiten.

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Quelle: german.china.org.cn

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