Die Online-Reiseunternehmen ctrip.com und die führende Versicherung Ping An verkaufen seit Dienstag Smog-Versicherungen an Reisende, welche sich vor der schlechten Luft fürchten. Wenn Touristen über Ctrip eine Rundreise im Inland buchen, die zwischen drei bis sieben Tage dauert, erhalten sie automatisch die Möglichkeit, eine Smog-Versicherung für nur 10 bis 15 Yuan abzuschließen. Bei schlechten Luftverhältnissen gibt es eine Kompensation von 50 Yuan für jeden Tag mit trüber Luft.

Laut Ctrip haben viele Kunden Interesse am Produkt gezeigt. Die erste Buchung tätigten drei Bewohner von Shanghai, die im kommenden Monat fünf Tage nach Beijing reisen wollen. Das Alter der Käufer liegt zwischen 15 und 78 Jahren.

Eine Kompensation gibt es dann, wenn der Luftqualitätsindex am Reiseziel einen bestimmten Level überschreitet und nur dann, wenn der Reisende mindestens zwei Tage dort bleibt, wie Yan Xin von Ctrip erklärte. Damit Touristen die Luftqualität überprüfen können, sei eine spezielle Handy-App geschaffen worden. Derzeit gibt es die Versicherung erst für sechs beliebte Touristendestinationen, die für Smog bekannt sind. Dabei variiert der Mindestlevel beim Smog von Stadt zu Stadt. In Beijing und Xian muss die Feinstaubbelastung über 200 liegen, um eine Kompensation zu erhalten. In Harbin und Chengdu reichen 150. In Shanghai und Guangzhou ist die Kompensationsgrenze mit 100 erreicht.

"Smog beeinträchtigt das Leben der Menschen. Unsere Idee ist, die Reisenden für Trips zu entschädigen, die wegen schmutziger Luft getrübt wurden", erläutert Yan. "Da Smog-Tage die Ferienstimmung ruinieren können, versuchen wir die Reisenden auf eine etwas andere Art zu trösten."

"Wir versuchen die Öffentlichkeit auf die sich verschlechternde Luftqualität zu sensibilisieren und auf die Langzeitfolgen für Menschen aufmerksam zu machen. Wir hoffen, dass wir dadurch einen kohlenstoffarmen Lebensstil propagieren können", sagt Bao Xianmei, Produktmanager der Ping An-Versicherung.

Die beiden Firmen, welche die Versicherung anbieten, glauben, dass das Produkt auf einen großen Anklang stoßen wird – auch wenn einige Reisende darauf hinweisen, dass die Kompensation einen ruinierten Trip nicht gutmachen kann. "Die Versicherung hat eine sehr niedrige Versicherungssumme, jedoch eine hohe Schadensfall-Wahrscheinlichkeit, da die Messungen in den betroffenen Städten häufig die vorgegebenen Mindestlevels übertreffen", sagte Yan. Die beiden Firmen wollen das Versicherungsprogramm nach einem Testlauf in diesem Monat verbessern. Dann sollen laut Bao auch weitere Städte hinzukommen.

Derzeit müssen Touristen ihre Reise noch dokumentieren, um eine Kompensation zu erhalten. In Zukunft soll dies jedoch automatisch passieren.