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04. 04. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Chinas rasante wirtschaftliche Entwicklung geht mit einer immer offeneren Haltung gegenüber sexuellen Dingen einher, und so scheinen außereheliche Affären bei Prominenten nichts mehr Besonderes.
Der aktuelle Fall um die Affäre des Schauspielers Wen Zhang sorgte dennoch für einen Riesenwirbel im Internet.
Der bekannte Schauspieler hatte vor kurzem eine Affäre mit einer anderen Schauspielerin öffentlich zugegeben. Am vergangenen Wochenende hatte der 30-jährige eine Entschuldigung an seine Frau auf Sina Weibo veröffentlicht, die die unzähligen Gerüchte, die seit längerem im Internet gastierten, bestätigte.
Innerhalb von 24 Stunden hatte Wens Nachricht über eine Million Kommentare erhalten und war von vielen Internetnutzern weitergeleitet worden. Die meisten Kommentare enthielten Wut und Ärger über Wens Verhalten, der bis dato immer als Vorbild und Vorzeige-Ehemann angesehen worden war.
Dieses Bild des glücklichen Ehemanns in der Öffentlichkeit war vor allem dadurch entstanden, dass Wen des Öfteren und sehr medienwirksam Fotos von sich und seiner Frau, der Schauspielerin Ma Yili, hochgeladen und in verschiedenen TV-Shows öffentlich seine Liebe und Treue zu ihr beschworen hatte.
Im Jahr 2008, als die damals hochschwangere Ma einen Preis als beste Schauspielerin auf dem Changchun Film Festival entgegennahm, erhielt sie außerdem eine Textnachricht von Wen mit einer Liebesbotschaft. Zu Tränen gerührt konnte sie in der Öffentlichkeit nur noch die Worte "Danke, mein Schatz", schluchzen.
"Es ist einfach schwer zu glauben, dass ein Mann, der seine Frau so tief geliebt hat, sein Versprechen bricht und sie sowie alle, die ihm vertrauten, betrügt" äußerte sich eine Bloggerin. Es sei schwierig bis unmöglich, in Zeiten der Vielzahl von Skandalen und Scheidungen von Prominenten überhaupt noch an die Liebe zu glauben, fügte sie hinzu.
Laut Zhou Xiaozheng, einem Soziologie-Professor an der Renmin Universität, sollte die wachsende Akzeptanz der Sex-Skandale und Affären bei Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aber nicht als Gleichgültigkeit gegenüber traditionellen Werten fehlinterpretiert werden.
"Dies bedeutet nicht, dass Menschen ihre negative Wahrnehmung über Affären oder ähnliches geändert haben". Die Menschen seien sich bewusst, dass die Medien viele falsche "tugendhaften Götter" erschaffen würden und seien deshalb nicht mehr so schockiert von Nachrichten dieser Art", sagte Zhou.
Popstars, Schauspieler und mittlerweile sogar Regierungsbeamte seien Personen des öffentlichen Lebens, fügte er hinzu. "Da sich ihr Leben unter den Augen der Öffentlichkeit abspielt, müssen sie ständig transparent sein, andernfalls führt das zu Problemen", sagte er. In diesem Fall habe Wen selber sein Image als braver Ehemann und Vater aufgebaut und gepflegt. Dies wiederum habe notwendigerweise zu einem entsprechenden Bild in der Öffentlichkeit geführt. "Wenn dies nun so beschädigt wird, muss die öffentliche Person dafür entsprechend den Preis zahlen", fügte er hinzu.
Quelle: german.china.org.cn
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