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22. 04. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Öffentliche Sicherheit: Shanghai setzt auf 1000 bewaffnete Polizisten

Schlagwörter: Shanghai bewaffnete Polizisten

Als Teil einer Kampagne zur Erhöhung der nationalen Sicherheit werden ab sofort 1000 Polizeibeamte in Shanghai mit einer Dienstwaffe auf Patrouille gehen. Der Schritt sei laut dem Shanghaier Sicherheitsbüro eine Reaktion auf den Terroranschlag von Kunming, bei dem im letzten Monat mit Messern bewaffnete Täter 29 Menschen getötet und weitere 143 verletzt hatten.



"Gewaltverbrechen sowie das extrem gewalttätige Verhalten einiger Individuen sind zu einer echten Bedrohung der öffentlichen Sicherheit geworden", sagte Rui Minghua von der Shanghaier Polizei. "Ab sofort kann die Polizei Shanghais Gewaltverbrechen notfalls auch mit Waffengewalt stoppen, sollte sie jemals mit Situationen wie der in Kunming konfrontiert sein."

Der vorgestern an die 1000 Beamten ausgegebene 9mm-Revolver wurde speziell im Auftrag des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit entworfen und kann sowohl Gummigeschosse als auch echte Kugeln abfeuern. Ladehemmungen kann es laut den Beamten der Sicherheitsbehörde mit diesen Waffen nicht geben. Die Durchschlagskraft der Geschosse sei allerdings nur als "moderat" zu bezeichnen. Der Revolver verfüge außerdem über drei verschiedene Sicherheitsmechanismen. So könne ein unbeabsichtigtes Abfeuern der Waffe –zum Beispiel wenn sie fallengelassen wird – vermieden werden.

Laut der Polizeidirektion der Stadt Shanghai habe jeder der 1000 Beamten eine strikte Eignungsprüfung für das Führen einer Waffe durchlaufen – mehr als 4000 Polizisten hätten an der Prüfung teilgenommen.

Jeder Revolver verfügt über eine zehnstellige Seriennummer, die jeweils nur einem Polizisten zugeschrieben werden kann, der nur diese eine Waffe sowohl für Trainingszwecke als auch im normalen Dienst einsetzen muss. Nach dem Dienst muss der jeweilige Beamte die Waffe wieder auf sein Revier zurückbringen – sie darf nicht mit nach Hause genommen werden. Zusätzlich zu der Waffe tragen die Beamten noch sieben weitere Ausrüstungsgegenstände mit sich: einen Trommelclip zum einfachen Nachladen, Tränengas, einen Schlagstock, Handschellen, eine Taschenlampe, ein Erste-Hilfe-Set sowie ein Walkie-Talkie.

Die bewaffneten Polizisten sollen immer zu zweit auf Patrouille gehen und hauptsächlich in Ballungsgebieten, wie beispielsweise Stadtzentren oder Verkehrsknotenpunkten, eingesetzt werden. Im Notfall sollen bewaffnete Polizisten so jeden Ort in der Stadt in maximal 5 Minuten erreichen können, hieß es von Seiten der Polizeidirektion Shanghai.

Um die Sicherheit garantieren und den Missbrauch der Schusswaffen verhindern zu können, hat die Direktion strenge Regeln für den Umgang mit den Revolvern erlassen. So müssen die Polizeibeamten beispielsweise jedes Mal einen Bericht schreiben, wenn sie die Waffe ziehen – unabhängig davon, ob geschossen wurde, oder nicht.

Die chinesische Polizei trug bisher generell keine Pistolen. Mit Schusswaffen begangene Straftaten sind in China sehr selten, da der Schusswaffenbesitz im Allgemeinen verboten ist und die Regierung das Waffenverbot streng kontrolliert. Es sei 60 Jahre her, dass Polizisten in Shanghai zuletzt Schusswaffen trugen, sagte Rui Minghua. Der Offizielle von der Shanghaier Polizei glaubt, dass bewaffnete Polizisten bei der Bevölkerung der Stadt Unbehagen auslösen könnten. Die Polizeidirektion hatte eine Umfrage durchgeführt, bevor sie die Entscheidung zur Bewaffnung von Polizisten traf.

Es gibt derzeit 15 fest vorgeschriebene Situationen, in denen ein Polizist seine Waffe abfeuern darf. Zu diesen Situationen gehören unter anderem die Entführung von Zügen, Flugzeugen, Schiffen oder anderen Fahrzeugen sowie verschiedene Gewaltverbrechen, bei denen Menschenleben direkt bedroht sind. Die Polizisten müssen direkt nach Gebrauch ihrer Waffe einen mündlichen Bericht anfertigen, und spätestens 6 Stunden nach dem Zwischenfall einen schriftlichen bei ihrem Vorgesetzten abgeben müssen.

Laut der Nachrichtenagentur Xinhua hat das Ministerium für Öffentliche Sicherheit verkündet, dass nicht nur die Polizei Shanghais, sondern auch die Sicherheitsbehörden anderer Schlüsselstädte Chinas – wie beispielsweise Changsha, Kunming, Urumqi und Lhasa – verstärkt werden sollen.

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Quelle: german.china.org.cn

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