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| 20. 05. 2014 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Wohlhabende Chinesen haben ein neues Muss als Dekoration für ihre Wohnzimmer, Büros und Clubs entdeckt: ausgestopfte Eisbären. Doch der Wahn hat Angst unter Naturschützern davor ausgelöst, dass dies die Zahl an seltenen Tieren in der Wildnis beeinflussen könnte.

Der Verkauf von legal importierten ausgestopften Eisbären und anderen Tieren boomt in einer Beijinger Ausstellungshalle, wie in der Beijing Youth Daily berichtet wird. “Das Geschäft läuft gut”, sagt eine Verkäuferin in der Halle außerhalb der Fünften Ringstraße Nord in der Hauptstadt gegenüber der Tageszeitung. “Ein Firmenchef kam her und kaufte einen 3,3 Meter großen ausgestopften Eisbären für 600.000 Yuan [96.238 Dollar] ohne zu Feilschen“, erzählt sie.
Und wenn ein Polarbär über dem Möglichen einiger Kunden ist, dann können sie einen ausgestopften Polarfuchs für 80.000 Yuan kaufen. In der Halle gibt es vollständige Elche und Löwen zu kaufen, und außerdem die Köpfe von Elefanten, Hirschen und Zebras, berichtet die Tageszeitung.
Die Schau der ausgestopften Tiere war eigentlich dafür gedacht gewesen, einen Nachtclub zu dekorieren, aber der Besitzer entschloss sich, sie zu verkaufen, nachdem der Plan einen Rückschlag erlitten hat, erzählt die Verkäuferin. „Die Preise reflektieren den bedrohten Status der Tiere.“ Sie machte geltend, dass die Tiere in ihrem Exportland aufgewachsen seien und nach ihrem Tod ausgestopft worden seien. „Die Tiere zum Verkauf sind eines natürlichen Todes gestorben.”
Die Käufer hätten unterschiedliche Gründe, sich für verschiedene Tierarten zu entscheiden, erklärt ein Verkäufer. Ein Mann habe einen ausgestopften Wolf gekauft, um seine Familie "beschützen", da sie mit ihren Nachbarn im Streit seien. Die Käufer assoziierten auch unterschiedliche Merkmale mit dem Aussehen von Antilopen. „Antilopen mit langen Hörnern gelten als ruhig und beständig, während solche mit gebogenen Hörnern Würde und Majestätik repräsentieren“, erzählt der Verkäufer.
Die Tiere seien legal aus Südafrika und Kanada über eine Firma in Tianjin importiert worden, die eine Importerlaubnis von der Staatlichen Forstverwaltung hat, wie die Tageszeitung berichtet. Jedes Exemplar habe ein spezifisches Sammlerzertifikat, das vom China Wildlife Mark Center ausgestellt worden sei, auf dem Name, Produzent und andere detaillierte Informationen aufgeführt seien.
Personen, die ausgestopfte Tiere, die im Washingtoner Artenschutzübereinkommen aufgelistet sind, importieren wollen, müssen von der Staatlichen Forstverwaltung eine Genehmigung haben, erklärt ein Beamter der Behörde. Der Handel von anderen Tieren kann von den Forstämtern der Provinzen genehmigt werden.
Doch Naturschützer haben Angst, dass der Trend den illegalen Handel steigern könnte und die Bemühungen um den Tierschutz beeinträchtigen könnte. “Private Sammlungen ausgestopfter Tiere sind gegen unsere Tierschutzbemühungen”, so Xie Yan vom Institut für Zoologie an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Während einige Verkäufer legale Dokumente haben, werden andere Personen illegal Geschäfte betreiben, was Wilderei steigert. Ausgestopfte Exemplare von Wildtieren sollten nur für die wissenschaftliche Forschung und Bildung erlaubt sein, meint Xie.
Quelle: german.china.org.cn
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