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04. 06. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Henan: HIV-Tests für Studienanfänger sorgen für Diskussionen

Schlagwörter: HIV Adis Henan Gesundheitsuntersuchung

Eine neue Verordnung der zentralchinesischen Provinz Henan, die von allen Studienanfängern einen HIV-Test auf freiwilliger Basis verlangt, sorgt bei der Bevölkerung für Diskussionen über Diskriminierung und den Schutz von Privatsphäre.

Am vergangenen Dienstag wurde von den Bildungs- und Gesundheitsbehörden von Henan eine Neuverordnung zur HIV-Vorbeugung an den Universitäten erlassen. Sie verlangt von den Studenten, dass sie sich vor dem ersten Semester einer Gesundheitsuntersuchung unterziehen müssen, die auch einen HIV-Test beinhaltet.

Wang Zhe, stellvertretender Direktor am Zentrum für Seuchenbekämpfung und -prävention in Henan, erklärte am Dienstag, dass die Tests freiwillig und eine Maßnahme seien, das Bewusstsein für die Viruserkrankung bei den Studenten zu fördern. "Wir bieten die Tests kostenlos für die Studenten an, sie sich freiwillig testen lassen", erklärt er Xinhua News.

In Henan, einer der dichtbesiedeltesten Provinzen Chinas, leben etwa 40 000 HIV-Positive und Aidskranke. Laut Henans Gesundheitsbehörde kommen jedes Jahr 4000 neue Patienten hinzu. Über 90 Prozent der neuen Krankheitsfälle zeigen, dass die sexuelle Übertragung die Blutübertragung mittlerweile als Hauptansteckungsquelle abgelöst hat.

Die Neuverordnung bereitet vielen Patienten und Organisationen jedoch auch Sorgen. "Diese Neuregelung ist inakzeptabel und ich hoffe, dass meine Tochter vor dem Eintritt des ersten Semesters nicht dazu gezwungen wird, sich so einem Test zu unterziehen", sagt eine 42-jährige HIV-Infizierte, die anonym bleiben möchte. "HIV-Infizierte stehen unter immensen psychischen Druck, der durch solche Verordnungen nur noch vergrößert wird", fügt sie hinzu.

Die Neuregelung hat auch im Internet bei vielen Usern für heiße Diskussionen gesorgt. "Gesundheitsbehörden sollten sich in erster Linie der Aufklärung und Vorbeugung widmen. Ich bezweifle, dass die Universitäten in der Lage sind, die Privatsphäre ihrer Studenten zu schützen", sagt ein Sina Weibo-User namens Heyuanjushi.

Wu Zunyou, Leiter des Nationalen Zentrums für die Bekämpfung und Prävention von Aids und anderen Geschlechtskrankheiten, unterstützt diese Neuregelung. Seiner Aussage nach wüssten fast 50 Prozent der HIV-Infizierten und Aids-Kranken in China nichts von ihrer Krankheit. Rund die Hälfte der im letzten Jahr an Aids gestorbenen Patienten haben erst in dem Jahr, in dem sie gestorben sind, bei einem Test von ihrer Krankheit erfahren. "Durch Früherkennung kann das Leben der Infizierten durch eine entsprechende Behandlung verlängert werden", erklärt Wu. Die Frage, ob infizierten Studenten der Zugang zu einer guten Ausbildung verweigert wird, wies Wu ab und betonte, dass in Hunan bereits mehrere huntert HIV-Infizierte an den Universitäten studierten.

Viele Eltern befürworten die HIV-Tests an den Universitäten. "Ich finde diese Neuregelung sehr vernünftig. Die Frage ist, ob die Privatsphäre der Studenten geschützt und deren Daten vertraulich behandelt werden und ob Infizierte mit Strafen rechnen müssen", sagt Pan Yongsheng, Vater eines Highschool-Schülers.

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Quelle: german.china.org.cn

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