Das größte Militärbordell Asiens während des 2. Weltkriegs ist offiziell als Kulturerbestätte auf Stadtebene in Nanjing in der Provinz Jiangsu gelistet worden, nachdem Wissenschaftler mehrfach Anträge darauf gestellt hatten. Das Bordell, das sich auf der Liji-Gasse nahe der Taiping South Road befindet, besteht aus sieben baufälligen zweistöckigen Gebäuden, die eine Fläche von rund 4.000 Quadratmetern haben. Es wurde von der japanischen Armee als "Trost-Station" bezeichnet, ein euphemistischer Ausdruck für ein Militärbordell. "Die Troststation in der Liji-Gasse ist bekannt als Dongyun-Troststation oder Oriental Hotel, als die japanische Armee Nanjing besetzt hat", so Jing Shenghong, Geschichtsprofessor an der Nanjing Normal University.

Das Bordell an der Liji-Gasse ist das einzige der Militärbordelle, das von einer ehemaligen Trostfrau identifiziert worden ist. 2003 identifizierte eine Koreanerin, Pak Yong-Sim, mit der Hilfe von Forschern einen Raum, in dem sie von der japanischen Armee in Gebäude Nummer 2 gefangen gehalten wurde. Insgesamt 200.000 Frauen in Asien wurden während des 2. Weltkriegs gezwungen, als Sexsklaven für die japanischen Besatzungsmächte zu arbeiten. Laut chinesischen historischen Dokumenten töteten die japanischen Truppen, die am 13. Dezember 1937 Nanjing besetzten, über 300.000 Menschen, darunter Zivilisten und unbewaffnete Soldaten, bei einem sechs Wochen langen Massaker und vergewaltigten innerhalb weniger Tage Zehntausende Frauen.

Jing zufolge wurden die meisten der über 40 Troststationen zerstört oder es ist nicht mehr möglich, sie zu identifizieren. Im März übergaben einige chinesische Wissenschaftler, einschließlich Jing, einen Antrag an die Bezirksregierung Qinhuai in Nanjing, in der sie zur Erhaltung des Bordells auf der Liji-Gasse aufrufen, das schwere Schäden überstanden hat.