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25. 06. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinas Geschichte spiegelt sich in Babynamen wider

Schlagwörter: Namen , Ereignisse

Geschichtsbücher mögen Einzelheiten über die verschiedenen Ereignisse seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 bieten – aber man kann auch einiges von chinesischen Namen lernen.

Chinesische Eltern scheinen sich oft an wichtigen Ereignissen – oder historischen Meilensteinen – zu orientieren, wenn sie vor der Aufgabe stehen, einen Namen für ihr Baby zu finden – wie z. B. Jian'guo, das sich auf die Gründung der Volksrepublik bezieht, oder Namen, die in letzter Zeit beliebt waren, wie Hexie ("Harmonische Gesellschaft") und Aoyun ("Olympia").

Mehr als 960.000 Chinesen tragen den Namen Jian'guo, darunter etwa 24 Prozent, die zwischen 1949 und 1959 geboren wurden, wie aus Daten des National Citizen Identity Information Center (NCIIC) hervorgeht. Dieser Name wurde vor 1949 selten an Neugeborene vergeben.

Von 1950 bis 1960 wurde eine Zunahme von chinesischen Namen beobachtet, die das neue China und die Hoffnungen der Menschen auf ein wohlhabendes Land repräsentierten, mit Namen wie Jianhua (mit einer ähnlichen Bedeutung wie Jian'guo) und Guangqiang ("Starkes Land").

Außerdem wurden etwa 60 Prozent der Chinesen mit dem Namen Minzhu ("Demokratie") in den 1950er Jahren geboren.

Während des Koreakrieges (1950-1953) wählten chinesische Eltern oft Namen, die den Konflikt zum Gegenstand hatten. So wurden Zehntausende von Babies Yuanchao ("Unterstützt das koreanische Volk"), Kangmei ("Wehrt euch gegen die US Aggression") und Weiguo ("Schützt Chinas Territorium vor Eindringlingen") genannt.

Insgesamt 493 chinesische Personen, die den Familiennamen Zhang tragen, wurden Yuanchao genannt – und fast 90 Prozent wurden in den 1950ern geboren. Zhu De, der früherer Oberbefehlshaber der chinesischen Volksbefreiungsarmee, hat auch "Yuanchao" für seinen ältesten Enkel gewählt.

Zu Zeiten der "Kulturrevolution" (1966-1976) brachten chinesische Eltern ihre Unterstützung für die "Revolution" zum Ausdruck, indem sie Namen wie Weihong (was wörtlich "Schützt das Rot" heißt und Revolution bedeutet), Weidong (wörtlich "Schützt Dong" mit Bezug auf den Vorsitzenden Mao Zedong) und Xuenong ("Lerne von den Bauern") vergaben. Einige Babies wurden auch Wenge genannt, was soviel wie "Kulturrevolution" bedeutet.

Von 1978 an, als China seine Reformpolitik und Öffnung einleitete, wurden chinesische Namen vielfältiger. Und seit dem Beginn der Ein-Kind-Politik in den 1980ern haben Eltern manchmal das traditionelle Namensmuster aus zwei oder drei Zeichen in einem Namen aufgegeben – und dafür vier Zeichen lange Namen vergeben.

Das bringt zum Ausdruck, dass Eltern versuchen, ihrem einzigen Kind einen Namen zu geben, der den Familiennamen des Vaters und der Mutter enthält – statt nur des Familiennamens des Vaters.

Ein neuer Trend in der Namensvergabe begann 2001, nachdem sich China erfolgreich für die Olympischen Spiele 2008 beworben hatte. Etwa 31.000 Kinder wurden danach Shen'ao ("Bewerbung um Olympia") oder Aoyun ("Olympia") genannt.

2008 wurden insgesamt 4783 Babies Aoyun genannt.

Die Beliebtheit von Kindernamen, die mit nationalen Ereignissen in Verbindung stehen, hat aber auch zur Folge, dass viele Menschen in China denselben Namen tragen – insbesondere, weil in China nur wenige Familiennamen gebräuchlich sind.

Beim Versuch, ihrem Kind einen Namen zu geben, der aus der Masse herausragt, versuchte ein chinesisches Paar, ihr Baby "@" zu nennen, mit der Begründung, das klinge in Mandarin ähnlich wie "Liebe ihn".

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Quelle: german.china.org.cn

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