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11. 07. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Fußball in China einst und jetzt

Schlagwörter: Fußball , Chinesen , Fußballtechnik , FIFA-WM

Die meisten Chinesen kennen Fußball seit den alten chinesischen Dynastien durch "The Outlaws", eine von vier klassischen Novellen, bei denen ein hochrangiger Beamter namens Gao Qiu seine Fußballtechnik demonstrierte.

Während China bei den 32 Teams der diesjährigen FIFA-WM in Brasilien nicht dabei ist, gab es Hoffnung, dass ein reinkarnierter Gao aufaucht, der das hoffnungslose chinesische Fußballteam rettet.

Fußball muss den Chinesen offensichtlich im Blut liegen. Auch wenn England eigentlich die Heimat des modernen Fußball ist, ist China der Geburtsort des Spiels, wie vom FIFA-Präsidenten Sepp Blatter Anfang 2014 bestätigt wurde.

Das chinesische Spiel, das sich zum modernen Fußball entwickelt hat, wurde Cu Ju, wörtlich Kickball, genannt. Es wurde in der Han-Dynastie (202 v. Chr. - 220 n. Chr.) kreiert. Kaiser Liu Bang (256-195 v. Chr.), selbst ein Fan, hatte ein Fußballfeld im kaiserlichen Palast einrichten lassen.

Beim Cu Ju begannen die Spieler ein Spiel von der Mittellinie und machten Strafstöße von den Grundlinien. Auf jeder Seite des Feldes gab es sechs Tore, oder besser gesagt Löcher, mit sechs Torwärtern. Außerdem gab es sechs Spieler in jedem Team.

Auf Verlangen des Kaisers durften die Spieler nicht mutwillig Foulen und mussten die Schiedsrichter respektieren, die fair sein mussten. Ein lokaler Ausschuss war dafür zuständig, eventuelle Streitigkeiten, die während des Spiels passierten, zu prüfen und ein endgültiges Urteil abzugeben.

In der Tang-Dynastie (618 bis 907 n. Chr.) wurde das Spiel modifiziert: Es gab dann nur noch ein Tor, und zwar mit Netz, auf jeder Seite. Die Spieler mussten versuchen, den Ball ins gegnerische Netz zu schießen, was der Anfang unseres modernen Fußballs ist. Das Tor hatte einen Rahmen von zirka 31 Quadratzentimetern, was bedeutete, dass die Spieler präzise sein mussten, um zu treffen. Es war eine Meisterleistung, die moderne Superstars wie Diego Maradona und David Beckham herausgefordert hätte.

Kaiser Zhao Ji (1082-1135) war ein riesiger Fußballfan. Er trat nicht nur in der Sportart an, sondern warb auch für den Sport mit seiner authoritativen Macht. Während der Tang- und Song-Dynastien begann der Fußball zu einer Freizeitaktivität zu werden, die nicht unbedingt Wettkampf sein musste. Die Leute trainierten Fähigkeiten wie Kick-ups, wo immer sie konnten. Fußballspieler, die zum Kaiserhof gehörten, genossen in der Song-Dynastie (960-1279) hohen sozialen Status. Sie trugen Team-Trikots bei wichtigen Zeremonien, zum Beispiel beim Empfang wichtiger internationaler Gäste. Ein Club namens Qiyunshe war der prominenteste Fußball-Club in der Song-Dynastie. Sein Einfluss kann verglichen werden mit dem von Real Madrid heute. Qiyunshe, mit Sitz in der Hauptstadt Kaifeng, expandierte sogar und hatte Teams in anderen Städten.

Die Spieler in Qiyunshe folgten einem strikten Verhaltenskodex. Ihnen war es verboten, an den "Zehn Geboten" teilzunehmen, zu denen Gerüchteverbreitung, Glücksspiel, Provokation und Alkoholismus gehörten. Die Mitglieder des Clubs mussten den Trainern und Mitspielern gegenüber Respekt zeigen, aufrichtig sein, dezente Kleidung tragen und ihren sozialen Status ehren.

Der Fußball in China ging während der Ming-Dynastie (1368-1644) zurück, als Aristokraten und Regierungsbeamte den Sport anstelle von Arbeiten praktizierten. Selbst Prostituierte praktizierten Fußball-Fertigkeiten als Methode, Männer zu gewinnen, was den Ruf des Sports als kaiserliches und respektiertes Spiel weiter reduzierte. Kaiser in der Qing-Dynastie verboten den Fußball vollständig. Nicht lange später wurde der moderne Fußball in China eingeführt und völlig gegen das historische Spiel Cu Ju ausgetauscht.

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Quelle: german.china.org.cn

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