Das Vogelnest in Beijing

Das wäre auch ein Weg, um Kosten zu sparen, falls die chinesische Hauptstadt den Bewerb ausrichten würde. Die Veranstaltungsstätten wurden gut gepflegt und in Schuss gehalten. Jiang Xiaoyu, der Vize-Vorsitzende der Beijing Olympic City Development Association, sagte, man hätte die Locations oft benutzt und sie seien bei den Besuchern sehr beliebt.

China hat für die Olympischen Spiele 2008 insgesamt elf permanente Veranstaltungsstätten genutzt. Vier davon befinden sich in Universitäts-Gelände, zwei davon werden für professionelles Training bei Radfahren und Schießsportarten genutzt. Die fünf anderen waren zu dem Zeitpunkt Neubauten, dazu zählen das Nationalstadion "Vogelnest" und das National Aquatics Center, auch bekannt als "Wasserwürfel". Die Universitäts- und Trainingseinrichtungen werden regelmäßig von Studenten, Anrainern und professionellen Athleten genutzt. Die anderen Locations sind in der Zwischenzeit populäre Veranstaltungsorte für kommerzielle Veranstaltungen, sagte Jiang.

Insbesondere das Wukesong-Stadion, das 2008 für die Basketball-Bewerbe genutzt wurde, hat eine starke Veränderung von einer olympischen Sportstätte zu einem privaten Unternehmen gemacht. Wang Shuxia ist die Managerin jener Firma, die das Stadion betreibt. Sie sagte, das Stadion würde seit dem Jahr 2011 unter Namenspatronanz gesponsert werden. Das Management kooperiert mit internationalen Top-Firmen, um das Gewinnmodell zu ändern. 2013 hat das Stadion 131 Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen ausgerichtet, die mehr als eine Million Besucher angezogen hätten, sagte die Managerin. Verschiedene Veranstaltungen gibt es auch im Vogelnest, im Winter verwandelt sich das Stadion beispielsweise in eine Eiswelt für Wintersportarten.

Allerdings wurden in den letzten Jahren auch einige Bilder veröffentlicht, welche Veranstaltungsstätten der Olympischen Sommerspiele 2008 in einem verwahrlosten Zustand zeigten. Jiang sagte, dass es sich dabei nur um provisorische Sportstätten gehandelt hätte, die nach den Spielen abgerissen hätten werden sollen. "Einige dieser Stätten blieben erhalten, weil das Management nicht mit den Abriss-Projekten Schritt gehalten hat", sagte er. Für die Bewerbung der Olympischen Winterspiele 2022 sagte Jiang, das Land könnte vom verbliebenen Erbe der Spiele 2008 profitieren. Die Größe der Winterspiele sei im Vergleich zu den Sommerspielen viel kleiner. Das würde es ermöglichen, diese Spiele in einem sparsamen und nachhaltigen Stil durchzuführen, sagte Wei Jizhong, der frühere Generalsekretär des chinesischen Olympischen Komitees.

Das Bewerbungskomitee sagte, dass unter den erforderlichen Neubauten für die Winterspiele ein Stadion für die Eis-Skating Wettbewerbe erforderlich wäre, dazu Skilifte für die alpinen Sportarten, Schlittenbahnen und Langlaufstrecken im Beijinger Bezirk Yanqing. Die anderen Ski-Veranstaltungen würden im Bezirk Chongli bei Zhangjiakou in der Provinz Hebei durchgeführt werden, wo die Einrichtungen in vier größeren Skiresorts noch verbessert werden müssten.