Die Zahl der an Brustkrebs erkrankten Frauen steigt in China dramatisch an. Alleine in Beijing hat die Brustkrebsrate in den vergangenen zwei Dekaden um 90 Prozent zugenommen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind für die Früherkennung der Krankheit unerlässlich.

Laut Sun Qiang, Direktor des Peking Union Medical College Hospital’s Breast Center, hat die Brustkrebsrate in Beijing in den vergangenen zwei Dekaden um 90 Prozent zugenommen.

"Die Krankheitsrate von Brustkrebs wuchs in Beijing jährlich um 4,6 Prozent, das ist mehr als zwei Mal höher als der weltweite Anstieg", erklärte Sun beim jährlichen Treffen der Global Chinese Breast Cancer Organizations Alliance vergangenes Wochenende in Beijing.

Sun erklärte, die Sterblichkeitsrate von Brustkrebs ist in den letzten Jahren weltweit gesunken, aber der Trend in China verläuft gegenteilig. "Bei den meisten Patienten in China wurde [die Krankheit] aufgrund des mangelnden Bewusstseins und der fehlenden regelmäßigen Kontrolle in einem späten Stadium diagnostiziert", sagte er.

Die meisten chinesischen Frauen, die an Brustkrebs erkranken, sind zwischen 40 und 49 Jahren alt, erklärte Sun, wohingegen das Alter zu Beginn der Erkrankung in den USA bei etwa 70 Jahren liegt.

Verglichen mit der hohen Operationsrate in den USA, wobei die Brust gerettet wird (etwa 60 bis 70 Prozent der Patientinnen erhalten eine solche Operation), liegt der Anteil in China laut Zheng Minghui, Präsident des Taiwan Chang Gung Hospital, bei nicht mehr als fünf Prozent.

Die Taichung Kaihuai Association, die ganzheitliche Pflege-Workshops in Taiwan anbietet, teilte ihre Erfahrungen auch mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die auf dem chinesischen Festland an der Konferenz teilnahmen.

Die Erkrankungsrate bei Brustkrebs unter Frauen, die in Städten leben, liegt in China bei 40 pro 100.000. Auf dem Land liegt sie laut den neuesten Zahlen des Gesundheitsministeriums bei 15 pro 100.000.

Laut der Weltgesundheitsorganisation haben asiatische Länder im weltweiten Vergleich bei Brustkrebs eine eher niedrige Erkrankungsrate.

Die Vereinigten Staaten sind mit einer Quote von 101,1 pro 100.000 das am stärksten betroffene Land.