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20. 11. 2014 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Eile mit Geburten vor dem Jahr des Schafes

Schlagwörter: Jahr des Schafes China Geburt

Alle 12 Jahre bekommen einige chinesische Paare regelrechte Panikattacken, denn sie befürchten, dass ihr Kind im Jahr des Schafes geboren werden könnte – in den Augen traditioneller Abergläubischer ein schlechtes Zeichen. Der chinesische Mondkalender ist in einen zwölfjährigen Tierkreis unterteilt, wobei jedem Jahr ein bestimmtes Symbol zugewiesen wird: Ratte, Ochse, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Hahn, Hund und Schwein. Bis zum Jahr des Schafes dauert es nur noch drei Monate, und einige Mütter haben sich bereits für einen Kaiserschnitt entschieden, um ihr Kind vor dem 19. Februar 2015 auf die Welt zu bringen. An diesem Tag beginnt nämlich das neue Jahr nach dem chinesischen Mondkalender.

Nach Angaben von China Central Television gab es im Jahr 2014 einen Baby-Boom. Vielen Regionen wie der südwestchinesischen Provinz Guizhou und der östlichen Provinz Shandong gehen bereits die Geburtszertifikate aus, wichtige Dokumente in China. Nach Angaben der Nationalen Gesundheits- und Familienplanungskommission vom Dienstag sollen die Vorräte demnächst aufgestockt werden. Der Soziologe Gu Jun von der Universität Shanghai glaubt, die Idee, wonach Menschen im Tierkreiszeichen des Schafes anfälliger für Unglück seien, sei absurd und weitgehend missverstanden. Der Ursprung dieses Aberglaubens liegt in einer Volkserzählung, wonach die Menschen in der späten Qing-Dynastie (1644-1911) die Kaiserinwitwe Cixi ablehnten, da sie davon überzeugt waren, ihr Tierkreiszeichen Schaf würde das Land in Gefahr bringen. Eine andere traditionelle Vorstellung besagt, dass Menschen im Tierkreiszeichen des Schafes die sanfte und einfühlsame Natur dieses Tiers reflektieren würden. Eine Umfrage von people.com.cn unter 2.000 Personen ergab jedoch, dass es die meisten Paare vermeiden würden, eine Geburt im Jahr des Schafes zu planen.

Bai Hua ist Direktor an der Abteilung für Geburtshilfe am Volksspital der Provinz Liaoning im Nordwesten Chinas. Er sagte, in diesem Jahr seien ungefähr 30 Prozent mehr Babys geboren worden als in derselben Periode des Vorjahres. In anderen Landesteilen ist die Situation ähnlich. Lanzhou, die Hauptstadt der nordwestlichen Provinz Gansu erlebte einen Geburtenanstieg von 50 Prozent zwischen Jänner und Juli, was die Geburtshelfer an den Rand ihrer Kapazitäten brachte. Dies geht aus Angaben der Lanzhou Morning Post hervor, die einen Höhepunkt an Geburten für das Ende dieses Jahres voraussagte.

Außerdem haben fast 800.000 Paare mit Ende September um ein zweites Kind angesucht, nachdem die Ein-Kind-Politik gelockert wurde, sagte ein Beamter für Familienplanung am Dienstag. Die neue Politik wurde in den meisten Landesteilen im März eingeführt. Sie erlaubt Paaren, ein zweites Kind zu bekommen, wenn es sich zumindest bei einem Elternteil um ein Einzelkind handelt. Damit soll der alternden Bevölkerung und den sinkenden Arbeitskräften entgegengewirkt werden. Die frühere Ein-Kind-Politik hat die meisten Paare auf ein Kind limitiert, um das Bevölkerungswachstum unter Kontrolle zu behalten. Gu glaubt, dass der Baby Boom viele soziale Probleme hervorrufen könnte. Dazu zählen Verknappungen bei den medizinischen Ressourcen und Engpässe bei Schul- und Jobangeboten, wenn die Kinder in das Schul- bzw. Arbeitsalter kommen.

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Quelle: german.china.org.cn

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