Chinas bemanntes Tiefsee-Tauchboot Jiaolong hat am Samstag auf dem Meeresgrund des südwestlichen Indischen Ozeans hydrothermales Sulfid gesammelt.

Hydrothermales Sulfid ist eine Art Ablagerung auf dem Meeresgrund, die Kupfer, Zink und Edelmetalle wie Gold und Silber enthält. Diese Metalle bilden nach einer chemischen Reaktion Sulfide und kommen auf dem Meeresgrund zum Liegen.

Das von der Jiaolong entdeckte hydrothermale Sulfid mit mehreren Spiralmuscheln und Muscheln, die darauf leben, sei rund 40 Zentimeter hoch und 15 Zentimeter breit, so Li Xiangyang, der stellvertretende Chefkommandeur der Mission. "Dies ist ein perfekter Fund für Biologen, und ich bin sicher, dass zahlreiche Mikroorganismen darin integriert sind“, so Xiao Xiang, Professor der Shanghaier Jiaotong-Universität.

Die Studie von Mikroorganismen sei die Basis der Forschung über Ökosysteme in hydrothermalen Gebieten, da Mikroorganismen die Nährstoffressourcen fortgeschrittener Organismen seien, so Xiao. Der Fund sei sehr wichtig für die Studie von Organismen in hydrothermalen Gebieten, die in einer völlig dunklen Welt unter hohen Temperaturen und hohem Druck lebten. Die speziellen Gene dieser Organismen hätten einen hohen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Wert.

Die Temperatur der hydrothermalen Flüssigkeit, die aus dem Fund fließt, betrage 145 Grad Celsius, so Tang Jialing, der die Jiaolong bei diesem Tauchgang steuerte. Die Jiaolong sammelte außerdem 4,7 Kilogramm Sulfid, 39 Kilogramm Basalt, 32 Spiralmuscheln und 37 Muscheln.

Die Jiaolong, nach einem mythischen Drachen benannt, ist auf einer 120-tägigen Expedition im südwestlichen Indischen Ozean. Es sind zwanzig Tauchgänge während eines viermonatigen Zeitraums geplant, um nach polymetallischen Sulfiden, biologischer Vielfalt, hydrothermalen Mikroben und genetischen Ressourcen in dem Gebiet zu forschen.