China will die Modernisierung seiner Landwirtschaft in Zukunft durch Reformen und Innovation vorantreiben. Dies geht aus einem Dokument hervor, das vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas und dem Staatsrat am Sonntag veröffentlicht wurde.

Da Chinas Wirtschaft im Rahmen der "Neuen Normalität" nur noch ein mittleres statt ein hohes Wachstum aufweisen wird, sind die Konsolidierung der Stellung der Landwirtschaft als Grundlage der Wirtschaft und die Einkommenserhöhung der Bauern ein zentrales Anliegen. Dies geht aus dem Regierungsdokument "Meinungen zur Beschleunigung der Landwirtschaft durch verstärkte Reformen und Inovation" hervor.

Das Dokument befasst sich mit der Landwirtschaft, den ländlichen Gebieten und der Lage der bäuerlichen Bevölkerung, und will durch Reformen und Innovation die ländlichen Probleme lösen und die Entwicklung der modernen Landwirtschaft fördern.

1. Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft

China ernährt ein Fünftel der Weltbevölkerung mit weniger als zehn Prozent der globalen Ackerfläche. Trotzdem hat das Land in den letzten Jahren mit großem Einsatz bemerkenswerte Erfolge in der Landwirtschaft erzielt. Aber es gibt immer noch viele Probleme - allen voran die knappen Ressourcen, das fragile ökologische Gleichgewicht und die nicht kompetitiven Preise. Viele Bauern beklagen, dass ihr Ackerland immer unfruchtbarer wird und ihre Kosten steigen.

Nach dem Beschluss muss sich Chinas Landwirtschaft auf die Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit, auf Innovationen sowie eine nachhaltige Entwicklung konzentrieren. Der Schutz des Ackerlandes und die Umstrukturierung der Landwirtschaft seien die Basis für die Förderung der Innovation in der Landwirtschaft. Chinas Landwirtschaft soll moderner, umwelfreundlicher und effizienter werden.

2. Verringerung der Einkommenskluft zwischen Stadt und Land

In den letzten Jahren hat sich die Einkommenskluft zwischen der städtischen und der ländlichen Bevölkerung deutlich verringert. Das verlangsamte Wirtschaftswachstum wird aber großen Einfluss auf die Bauern haben, die in den Städten arbeiten. Zudem werden sich die wachsenden Kosten und die niedrigen Preise für Agrarprodukte negativ auf die Einkommenserhöhung der Bauern auswirken.

Das Dokument betont, dass der Wohlstand der Bauern von der Realisierung des Entwicklungspotenzials der Landwirtschaft abhängen muss. Die Einkommensquellen in den ländlichen Gebieten sollen weiter erweitert werden. Es soll eine Agrarpolitik verfolgt werden, welche die Bauern begünstigt.

3. Aufbau eines neuen ländlichen Typs

Trotz der deutlichen Erfolge gibt es in den ländlichen Gebieten immer noch Entwicklungsraum im Infrastrukturaufbau. Dasselbe gilt für die öffentlichen Dienstleistungen. Ein weiteres Problem ist die zunehmende Alterung der ländlichen Bevölkerung. Im Vergleich zu den Städten ist die geistige Zivilisation zurückgeblieben.

Nach dem Dokument soll die Modernisierung der Infrastruktur und der grundlegenden öffentlichen Dienstleistungen in den ländlichen Gebieten beschleunigt werden. In diesem Jahr sollen alle ländlichen Gebiete ans Stromnetz angeschlossen sein. Es werden Maßnahmen getroffen, um das Alltagsleben der Menschen auf dem Lande zu verbessern und die ländliche Zivilisation zu erhöhen.

4. Entwicklung durch Reformen

Infolge der Industrialisierung und Urbanisierung sind die Bauern mit Land- und Wasserknappheit konfrontiert. In diesem Prozess ändert sich auch die Sozialstruktur der ländlichen Gebiete: immer mehr Bauern finden einen Job in einer Stadt, und gebildete junge Arbeitskräfte kehren nicht mehr zurück. Das Problem, wer für den Ackerbau zuständig ist, spitzt sich zu. Inzwischen ist der Ackerlandbesitz nicht klar. Wie man die große Menge an „schlafendem“ Vermögenskapital in ländlichen Gebieten aufweckt, ist die große Herausforderung bei der Entwicklung der Landwirtschaft, der ländlichen Gebiete sowie der Situation der Bauern.

Das Dokument weist darauf hin, dass Reformen an prominenter Stelle platziert werden müssen. Die Reformen des Wirtschaftssystems und der Wirtschaftsstruktur sollen umgesetzt werden. Die Bodenreform soll weiter vorangetrieben werden. Darüber hinaus werden noch eine Reihe von Reformen zur Förderung der Produktivität durchgeführt.

5. Vorantreiben der Rechtsstaatlichkeit in ländlichen Gebieten

In den ländlichen Gebieten ist Rechtsstaatlichkeit noch relativ schwach ausgeprägt. Der illegale Besitz von Ackerland und Kollektivanlagen sowie die Zerstörung von Ackerland und natürlichen Ressourcen sind oft zu sehen. Dies muss sich dringend ändern.

Nach dem Dokument soll die Umsetzung des Rechtssystems in den ländlichen Gebieten beschleunigt vorangetrieben werden. Es soll ein Rechtssystem zum Schutz des Eigentums aufgebaut werden. Alle Reformen müssen auf Basis von Recht und Gesetz durchgeführt werden.