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08. 04. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Verhalten chinesischer Touristen wird überwacht

Schlagwörter: Verhalten , Touristen , China

Chinesische Behörden haben eine neue Maßnahme eingeführt, die darauf abzielt, unangemessenes Verhalten chinesischer Touristen zu beseitigen.

Laut der Nationalen Tourismusbehörde von China (NTC), beinhalte dies Verstöße gegen die Ordnung in öffentlichen Verkehrsmitteln – einschließlich Flugzeugen –, die Beschädigung öffentlicher Einrichtungen oder historischer Relikte, die Nichtbeachtung der Bräuche und Gewohnheiten an touristischen Destinationen sowie die Verwicklung in Fälle von Glücksspiel und Prostitution.

Die Datensätze dürfen von den Tourismusbehörden der Provinz- und Nationalebene bis zu zwei Jahre gespeichert werden, beginnend ab dem Tag, an dem das Fehlverhalten durch die zuständigen Behörden bestätigt wurde.

Wenn nötig, könnten die Daten auch an die öffentliche Sicherheit, den Zoll, die Grenzkontrolle sowie Transport- und Bankenaufsichtsbehörden übergeben werden. Touristen dürfen gegen das Urteil in Berufung gehen.

Der Schritt folgt mehreren umstrittenen Zwischenfällen, in die einige chinesische Touristen involviert waren.

Während des dreitägigen Urlaubs zum Qingming-Fest wurden drei chinesische Touristen in Japan wegen angeblicher sexueller Belästigung verhaftet. Im Rahmen der lokalen Gesetzgebung erwartet einen von ihnen, der angeblich ein Mobiltelefon benutzt hatte, um Upskirt-Fotos (Bild, das aufgenommen wird, indem einer Frau eine Kamera unter den Rock gehalten wird) zu machen, eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe in Höhe von einer Million Yen (7600 Euro).

Im Dezember musste ein Flug von Bangkok nach Nanjing etwa 90 Minuten nach dem Start wieder umdrehen, weil zwei chinesische Passagiere für eine massive Störung gesorgt hatten.

Zhang Hui, die für ein multinationales Unternehmen in Shanghai arbeitet, sagte, dass das Fehlverhalten seitens chinesischer Touristen ihren Wunsch zu reisen bereits abgeschwächt hätte.

"Ich mache nie Ausflüge während der Feiertage, denn ich kann mir das Chaos, den Müll, den Tumult an Orten, die eigentlich ruhig sein sollten und die Störungen, die in Zügen oder Flugzeugen verursacht werden, lebhaft vorstellen", sagte Zhang.

"Aber ich bin mir nicht sicher, ob diese neue Maßnahme funktioniert, genauso wie Rauchverbotsschilder in öffentlichen Bereichen. Und ich bin mir immer noch nicht im Klaren darüber, wie das Verhalten chinesischer Touristen weltweit überwacht werden soll."

Zhang Lingyun, stellvertretender Dekan des Fachbereichs Tourismus an der Beijing Union Universität, hat – seit der Flug von Bangkok hatte umdrehen müssen – ein Auge auf das Problem. Er sagte, dass er die Motivation hinter der neuen Maßnahme zwar verstehe, aber trotzdem Zweifel habe, wenn es um deren effektive Umsetzung gehe.

"Es wird sehr schwierig werden, das umzusetzen. Nehmen sie die Beweiserhebung, zum Beispiel. Verhalten, dass gegen das Gesetz verstößt, dürfte nicht allzu schwer zu definieren sein, aber Fälle, in denen es um Moral geht, schon", sagte Zhang. "Einige Formen von Fehlverhalten, die in der neuen Maßnahme erwähnt werden, sind durch andere Gesetze bereits verboten. So sind zum Beispiel historische Relikte durch das 'Schutzgesetz für kulturelle Relikte' gesetzlich geschützt. Ich glaube nicht, dass wir eine weitere Maßnahme in diesem Bereich brauchen."

Fälle, in denen es um Moral gehe, könnten hingegen nur durch Bildung und mit der richtigen Anleitung gelöst werden.

"Persönliche Datensätze sollten sorgfältig und ohne Verletzung der Privatsphäre behandelt werden."

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Quelle: german.china.org.cn

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