Soll man Äpfel vor dem Verzehr schälen oder nicht? Das kommt meist auf die persönliche Vorliebe an. Aber die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Chinesen am besten Äpfel erst nach dem Schälen essen sollten.

Am 7. April, dem Weltgesundheitstag, hebt die WHO das Thema „Lebensmittelsicherheit“ hervor. Speziell für China schlägt die WHO vor, Wurzelgemüse und Früchte vor dem Essen gründlich zu schälen. Die meisten Chinesen glauben jedoch, dass Äpfel nicht unbedingt geschält werden sollten, da sie die Schale für gesund halten. Nur wenige Apfelesser lassen sich davon abhalten, auch nicht in Hinblick auf die Verwendung von Schädlingsbekämpfungsmitteln.

Laut der WHO ist das Abschälen der Apfelschale vor dem Essen sinnvoll, weil Chemikalien und Bakterien trotz des Waschens immer auf der äußeren Schale bleiben könnten. In China ist die Verwendung von Chemikalien und Pestiziden in der Nahrungsmittelproduktion in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen. Grund dafür ist der erhöhte Konsum von Obst und Gemüse, der schon weit über dem errechneten Tagesbedarf liegt.

Nach einer landwirtschaftlichen Arbeit über die Risikobewertung von Pestizidrückständen auf Äpfeln, die im Jahr 2014 in dem Wissenschaftsmagazin Chinese Agricultural Science veröffentlicht wurde, hat die Forschungsgruppe 200 Apfelproben geprüft. Davon wurden 89,5 Prozent mit Pestizidrückstände entdeckt. 26 verschiedene Arten von Pflanzenschutzmitteln wurden dabei identifiziert, darunter sogar drei Sorten, die als hochgiftig gelten.

Auch die Pestizidgrenzwerte sind in China viel höher als zum Beispiel in Europa. In China gibt es nur Regelung für 66 Pestizidsorten, während in Europa 389 Sorten kontrolliert werden. Zum Beispiel beträgt der Höchstwert von Acephat in der EU 0,02 Milligramm pro Kilogramm, während in China die Grenze bei 0,5 Milligramm pro Kilogramm liegt, was das 25-Fache des EU-Standards ist.