Über 60 Prozent der Teilnehmer an einer Umfrage sind gegen offensive Internet-Spendenkampagnen, während 55,5 Prozent angaben, sie seien auf der Twitter-ähnlichen Website Weibo zum Spenden überredet worden, wie eine Umfrage von den Beijing News ergab.

Technisch können Einzelpersonen oder Organisationen einem Nutzer eine private Nachricht schicken oder dessen Namen in einem öffentlichen Tweet auf Weibo erwähnen, es sei denn der Nutzer hat sie zuvor geblockt.

Weibo ist für viele in Schwierigkeiten steckende Einzelpersonen eine effiziente Plattform für Spendenaktionen, doch Probleme sind inmitten ihrer Popularität in den vergangenen Jahren aufgetaucht. Laut den Umfrage-Ergebnissen gaben 63,2 Prozent an, sie hätten sich durch eine moralische Pflicht erpresst gefühlt zu spenden, und ihre Privatsphäre sei verletzt worden, nachdem sie Spendenaufforderungen erhalten hätten oder ihre Namen in einem öffentlichen Hilfeaufruf erwähnt worden sei. Nur fünf Prozent sagten, sie seien immer bereit zu spenden.

Der Wohltätigkeitszweig von Chinas führendem Portal Sina, gongyi.sina.com.cn, erklärte, er habe hunderte Beschwerden von Nutzern erhalten, die sich von Spendenaufrufen von der New Sunshine Charity Foundation belästigt gefühlt hätten. Sina hat unterbunden, dass die in Beijing sitzende Stiftung neue Wohltätigkeitsprojekte startet, nachdem eine Untersuchung gezeigt hatte, dass sie Weibo missbraucht hatte. Zhang Ruwei, der Betriebsmanager von gongyi.sina.com.cn, sagte, Sina habe Vereinbarungen mit über hundert Stiftungen getroffen, die es ihnen ermöglichen, auf der Plattform Spendenaktionen zu starten. Sina hat das Spendensystem verbessert und ermöglicht es außerdem Nutzern, Belästigung von Wohltätigkeitsorganisationen zu melden. Chu Ying, Dozent am Institut für Staatsverwaltung an der South China Normal University, sagte Weibo und WeChat, eine populäre Social Networking-App, habe es leichter gemacht, Spendenaktionen zu starten, doch die Organisatoren müssten vorsichtig mit der Methode sein, und die Nutzer sollten sich vor Betrügern in Acht nehmen.