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08. 05. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Angst und Reue verfolgen vietnamesische Ehefrauen in China

Schlagwörter: vietnamesische Bräute, China

Zhou Jiazhen, eine Vietnamesin, die Anfang 2011 einen Chinesen geheiratet hat, sitzt in ihrem vietnamesischen Geschäft im Dorf Huzhu in Yanxi in Zhangzhou in der ostchinesischen Provinz Fujian. Sie kam auf Aufforderung eines alleinstehenden Mannes dorthin, der plante, nach Ho Chi Minh Stadt zu gehen, um dort selbst nach einer Braut zu suchen. Zhou war die erste vietnamesische Braut, die in das Dorf zog, mittlerweile gibt es dort 145. Zhou eröffnete dort ihr vietnamesisches Geschäft Anfang vergangenen Jahres, um für die Vietnamesinnen Produkte zu verkaufen, und das Geschäft lief zu der Zeit gut, wie China News Week berichtete.

Doch die guten Zeiten hielten nicht lang an. Als Dutzende von vietnamesischen Bräuten verschwanden, ging Zhou's Geschäft zurück, und das führte zu einer noch schlechteren Situation – es könnte sein, dass sie im kommenden Jahr keine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung, eine chinesische Green Card, bekommt, weil sie keine ausreichenden finanziellen Mittel hat.

Ein Ausländer, der mit einem chinesischen Staatsbürger verheiratet ist, kann sich nach der Heirat um eine Green Card bewerben, wenn das Paar fünf Jahre lang in China gelebt hat und ein Eigenheim beziehungsweise einen Mietvertrag hat. Die Green Card garantiert einem Ausländer Sozialversicherung, einschließlich Krankenversicherung, Arbeitserlaubnis und das Recht, in das Land frei ein- und auszureisen.

Zhou erfüllt zwar im kommenden Jahr die zeitliche Voraussetzung, doch ihre Familie hat kein Haus und auch keinen offiziellen Mietvertrag. Die Wohnung ist der Grund, aus dem sie schnellstmöglich Geld verdienen muss, damit sie einen chinesischen Ausweis bekommen kann. Das Antragsverfahren ist schwierig. Einem Xinhua-Bericht von vergangenem Jahr zufolge schafften es mit Stand von 2011 zirka 4.700 Ausländer, eine Green Card zu bekommen, eine kleine Zahl im Vergleich zu den 600.000 ausländischen Einwohnern.

Zhou ist nicht die einzige in dieser schwierigen Situation. Yang Qimei, ebenfalls aus from Ho Chi Minh Stadt, heiratete ihren 42-jährigen Ehemann und kam im Mai 2011 nach China. Yang und zwei andere vietnamesische Ehefrauen fanden Jobs in einer dortigen Fabrik. Auch wenn sie keine Sozialversicherung haben, sind sie zufrieden mit ihrem Gehalt von über 2.000 Yuan (290 Euro) pro Monat, doppelt so viel wie das, was sie in Vietnam verdienen könnten. Doch der Job ist nicht fest, da sie Ausländer sind. “Wir können keine Sozialversicherung für sie bezahlen. Wenn die Behörden das herausbekommen, müssen wir eine Geldstrafe bezahlen“, so Zhang Jianhong, der Besitzer der Spielzeugfabrik. „Wir haben sie eingestellt, ohne über die Vorschrift zu wissen, aber wir würden keine weiteren Ausländer einstellen.“

Ausländer dürfen in China unter der Bedingung arbeiten, dass sie eine Green Card oder eine Genehmigung haben. Um eine Genehmigung zu bekommen, müssen sie vor den Behörden einen Beschäftigungsnachweis in verwandten Industriezweigen erbringen oder ein Diplom in entsprechenden Fächern haben. Die meisten vietnamesischen Ehefrauen in China wie Yang, die weder einen hohen Bildungsgrad noch Berufsqualifikation haben, können keine Arbeitserlaubnis bekommen. Theoretisch können sie nicht arbeiten, um für ihren Lebensunterhalt aufzukommen, bis sie eine Green Card bekommen.

Eine Befragung von zwanzig internationalen Ehepaaren im Dorf Huzhu ergab, dass die meisten von ihnen ein ärmliches Leben führen, hauptsächlich weil die Bedingungen durch den Ehemann alles andere als gut sind. Die vier Charakteristika der lokalen Männer, die vietnamesische Frauen heiraten, sind arm, dumm, alt oder behindert. Wenn Yang Qimei aufhörte, Geld zu verdienen, käme ihre Familie in eine noch schlechtere Situation.

Abgesehen von geschmuggelten oder falschen vietnamesischen Bräuten haben andere verschwundene Bräute eine weit kompliziertere Situation erlebt als durch Berichte veröffentlicht, die sich hauptsächlich auf die Notlage der chinesischen Männer beziehen und nicht so sehr auf das, was ihre Ehefrauen durchmachen. Von zwanzig befragten vietnamesischen Bräuten hatten alle ein Gefühl der Reue, Angst und Unzufriedenheit seit dem Moment, in dem sie in ihr neues Zuhause in China eintraten. Sie alle stritten mit ihren Ehemännern.

Neben der riesigen Kluft zwischen Erwartung und Realität, der Schwierigkeit der Bewilligung einer chinesischen Green Card und dem erheblichen Anstieg der Visagebühren, die vergangenes Jahr 800 Yuan (116 Euro) im Vergleich zu vorher 168 Yuan betrugen, ist der Trend, dass vietnamesische Frauen zur Heirat nach China gehen, stark zurückgegangen. Statistiken zufolge, die vom Amt für Zivilangelegenheiten der Provinz Fujian bereitgestellt wurden, betrug die Zahl der vietnamesischen Frauen, die wegen Heirat nach Yanxi kamen, vergangenes Jahr Null.

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Quelle: german.china.org.cn

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