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18. 05. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Fußball in China – Viel Begeisterung, viel Potential, noch mehr Baustellen

Schlagwörter: Xi Jinping , Fußball, China

Dass Chinas Staatspräsident Xi Jinping ein Riesen-Fußball-Fan ist, ist kein Geheimnis. Und die Entwicklung des Fußballs im eigenen Land ist daher mittlerweile Staats- und Chefsache. China will eine Fußball-WM ausrichten und, so utopisch es heute auch klingen mag, irgendwann mal Weltmeister werden. Dass das viel Arbeit wird, weiß auch Xi. Im Jahr 2008 vor den Olympischen Spielen in Peking, als er noch Vizepräsident der Volksrepublik China war, äußerte er sich noch vorsichtig zu der Zukunft des chinesischen Fußballs.

„Nach der Austragung der olympischen Spiele in Beijing, wollen wir zusehen, dass wir auch in anderen Sportarten erste Plätze holen können. Was den Fußball angeht, das müssen wir entschlossen angehen, aber das wird viel Zeit brauchen."

Als Staatspräsident macht Xi aber nun ernst, Fußballunterricht ist nun Pflichtfach an Chinas Grund- und Mittelschulen, irgendwann sollen die Früchte dieser Maßnahmen geerntet werden. Und das ist auch bitter nötig, denn der größte Erfolg der chinesischen Nationalmannschaft der Männer ist die bislang einzige WM-Teilnahme im Jahr 2002 in Japan und Südkorea – ausgerechnet bei den Rivalen, die im Fußball so viel besser dastehen als das heute so mächtige China.

Der größte Erfolg war gleichzeitig aber auch ein peinlicher erster Auftritt auf der großen Fußballbühne, drei Niederlagen, 0:10 Tore, Vorrundenaus für das Kanonenfutter. Seitdem konnte sich China nicht mehr für eine WM qualifizieren, steht zurzeit auf Rang 82 der FIFA-Weltrangliste, einen Platz vor Weißrussland.

Und auch der Vereinsfußball in China konnte mit der rasanten Entwicklung der chinesischen Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten nicht mithalten. Die höchste Spielklasse, die Chinese Super League wurde 1994 gegründet – der späte Startschuss für einen professionellen Ligabetrieb. Die ersten zwanzig Jahre waren geprägt von dem einen oder anderen Korruptionsskandal und einigen, für viel Geld eingekauften Altstars, die meist schon über ihrem Zenit hinaus waren, wie der Franzose Nicolas Anelka oder der einstige Bayern München-Stürmer Carsten Jancker. Lange hielten es diese Aushängeschilder, die die Attraktivität der Liga erhöhen sollten, nicht im Reich der Mitte aus. Geld ist seit den 2000er Jahren zu Genüge da, fast alle der 16 Vereine in der Chinese Super League haben mittlerweile einen oder mehrere Investoren im Rücken. Allen voran Guangzhou Evergrande. Anstatt nur auf ausländische, alternde Spieler zu holen, investierte man hier aber die vorhandenen Millionen auch in das Know-How auf der Bank, mit Erfolg. Marcelo Lippi, italienischer Weltmeistertrainer 2006 führte den Verein im Süden Chinas zu drei Meisterschaften in Folge.

Obwohl weder Liga noch Nationalmannschaft den Fans Fußball der Extraklasse bietet und China nicht gerade eine Fußballnation ist, wird der Sport hier immer beliebter. Spitzenmannschaften wie Guangzhou oder der Hauptstadtklub Beijing Guoan können sich über durchschnittlich rund 40.000 Zuschauer freuen. Diese haben natürlich auch die obligatorischen hat sogar eine Ultras-Fangruppen.

Und auch die europäischen Spitzenliegen sowie Europa- und Weltmeisterschaften ziehen die Fußball-Fans selbst spätnachts in die Kneipen und Bars. An potentiellen Kickern und Begeisterung für den Fußball mangelt es in dem Riesenland also nicht, was bislang vollkommen gefehlt hat war vor allem eine Basis um dieses Potential auszuschöpfen– eine durchplante, nationale Jugendförderung.

Dessen ist sich China bewusst geworden. Das chinesische Erziehungsministerium hat deshalb ein ehrgeiziges Projekt für den Schulfußball ins Leben gerufen: Man will sich an den Schulen in ganz China 20 Millionen Fußballer heranziehen. 11 aus 20 Millionen – wenn dieser Plan aufgeht, dann könnte Staatspräsident Xi vielleicht wirklich eines Tages ein WM-Finale mit „seiner" Nationalmannschaft erleben.

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Quelle: CRI

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