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19. 05. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

China ermittelt gegen Dutzende Chefs großer staatseigener Unternehmen

Schlagwörter: Führungskräfte , China , Korruption , Energiebranche

Gegen über hundert Führungskräfte von staatseigenen Unternehmen in China wird seit Beginn vergangenen Jahres wegen Korruption ermittelt, wobei die Ermittler sich auf die Energiebranche konzentrieren.

Nahezu die Hälfte der 115 Beschuldigten arbeitete in den Bereichen Energie, Ingenieurwissenschaft, Herstellung und Bauwesen. Die anderen waren unter anderem in den Branchen Telekommunikation, Transport, Finanzwesen, Medien, Bergbau, Verlagswesen, Spirituosen und Tabak tätig. Dies sind die Ergebnisse einer Erhebung, die am Samstag von der Zentralkommission für Disziplinarinspektion, dem höchsten Organ des Landes gegen Korruption, veröffentlicht worden sind.

Über die Hälfte der 115 Personen waren Chefs von SOEs, einer von ihnen Wang Tianpu, der Präsident der China Petroleum & Chemical Corp, Asiens größter Ölraffineriegesellschaft, der am 27. April ermittelt wurde. Wang, 52, war im März 2005 zum Präsidenten des Unternehmens ernannt worden. Der Staatsrat hatte gegen ihn im Januar vergangenen Jahres eine hohe Strafe wegen einer Explosion im November 2013 in einer Pipeline, die von seiner Firma in der Provinz Shandong betrieben wurde, verhangen. Bei der Explosion kamen 62 ums Leben, und der finanzielle Verlust belief sich auf 750 Millionen Yuan (107,2 Millionen Euro).

Im neuesten Fall, der publik wurde, wurde Liu Fuxiang, Chef der Fuxin Mining Co, einer der größten Kohleproduzenten in Nordostchina, wegen angeblicher schwerwiegender Verletzung der Parteidisziplin und den Gesetzen ermittelt. Liu, 60, ist auch Mitglied des Parteikomitees von Fuxin in der Provinz Liaoning. Im November kamen 26 Arbeiter ums Leben und 52 weitere wurden verletzt, als ein Feuer an der Kohlemine Hengda des Unternehmens nach einem kleinen Erdbeben in der Region ausbrach.

Dieses Jahr hat die Disziplinarkommission die Maßnahmen aufgestockt, um gegen Korruption durch unter anderem vermehrte Kontrollen von großen SOEs vorzugehen. Insgesamt 26 SOEs wurden unter Ermittlungen gestellt, und 19 Top-Manager während der ersten Inspektionsreise der Kommission von Ende Februar bis Ende April gefasst. Zu den großen Unternehmen wurden 13 Teams entsendet, wobei jedes Team zwei Unternehmen untersuchte. Darunter waren die Unternehmen China National Petroleum, China National Offshore Oil, die China Huaneng Group, die State Grid Corp of China und China Mobile Communications. Die Zahl der Unternehmen, die kontrolliert wurde, war fast doppelt so hoch wie die bei den vorherigen Kontrollen.

Die Zentralregierung geht auch gegen Chinesen vor, die ins Ausland geflohen sind und wegen Korruption gesucht werden. Die meisten Verdächtigen, die im Rahmen der im März gestarteten Kampagne Sky Net gesucht werden, sind Top-Manager von SOEs. Von denjenigen Flüchtigen, die nach China zurückgekehrt sind, wurde An Huimin, ehemaliger Geschäftsführer eines staatseigenen Handelsunternehmens in Tianjin, am 28. März zurück nach Beijing, nachdem er drei Monate in Laos auf der Flucht gewesen war.

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Quelle: german.china.org.cn

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