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21. 05. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Mangel an Organspendern erschwert Transplantationen in China

Schlagwörter: Organtransplantation , China, Organspenden , Leichnam

Aufklärung könnte dabei helfen, die Tradition, eine Leiche nach dem Tod unberührt zu lassen, zu überkommen.

Chen Xinguo, Chirurg für Lebertransplantationen, hat früher über 200 Lebertransplantationen pro Jahr in Beijing im General Hospital of Armed Police Forces durchgeführt, aber die Zahl ist dieses Jahr drastisch gesunken. „Wir haben seit Beginn dieses Jahres nur zehn Transplantationen durchgeführt“, so Chen. „Aber die Situation ist immer noch besser als in den meisten anderen Krankenhäusern. Viele Krankenhäuser in Beijing haben dieses Jahr wegen Mangels an Spendern noch keine einzige Organtransplantation durchgeführt.“

China kündigte im Dezember an, dass das Land ab dem 1. Januar keine Organe von hingerichteten Sträflingen für Transplantationen mehr verwenden werde. Freiwillige Organspenden von Bürgern sind nun die einzige Quelle für Transplantationen. China sehe einem ernsten Mangel an Organen für Transplantationen entgegen, heißt es von der Nationalen Kommission für Gesundheit und Familienplanung. Schätzungsweise brauchen 300.000 Patienten pro Jahr Transplantationen, aber nur rund 10.000 Operationen werden gemacht.

In den vergangenen Jahren haben die Gesundheitsbehörden eine Reihe an Maßnahmen eingeführt, um freiwillige Organspenden zu fördern. Infolgedessen seien die Spenden rapide angestiegen, so die Kommission. Von Januar bis zum 12. Mai gab es 872 Menschen in China, die arrangiert hatten, nach ihrem Tod Organe zu spenden. Insgesamt wurden damit 2.311 Organe gespendet, so Gao Xinpu, der stellvertretende Direktor der Abteilung für Medizinische Angelegenheiten am Chinesischen Verwaltungszentrum für Organspende. “Das Verhältnis von Organspenden pro Million Bevölkerung lag 2010 bei 0,02. Die Zahl erreichte vergangenes Jahr 1,24 “, so Gao. Rund 37.000 Spender hätten sich mit Stand von Mitte Mai bei dem Zentrum registriert, um Körperteile nach ihrem Tod zu spenden.

Trotz der steigenden freiwilligen Spenden könne der ernste Mangel an zur Verfügung stehenden Spenderorganen wahrscheinlich nicht sehr schnell gelindert werden, meint Transplantationschirurg Chen.“Freiwillige Organspende ist relativ neu in China, und die Menschen haben immer noch wenig Bewusstsein dafür und auch wenig Kenntnis darüber“, meint er. „Außerdem ist es sehr schwierig für die Menschen, ihren traditionellen Glauben zu ändern.“ Chinesen glaubten meist, dass ein vollständiger Leichnam nach dem Tod einer Person intakt bleiben sollte, außer bei Personen, die große Sünden begangen haben, erklärt er. „Viele Menschen würden sich sehr schuldig fühlen, wenn sie die Organe ihrer verstorbenen Familienmitglieder spenden“, so er. “Es ist schwer für die Koordinatoren, eine trauernde Person dazu zu bringen, eine Spende ihre toten Verwandten zu erwägen.“

Chen fuhr fort, es gebe kein Gesetz in China, dass eine Person als hirntot definiert, und das führe zu unnötiger und übermäßiger Behandlung von Patienten im Endstadium, was ebenfalls Hindernisse für die Organspende darstelle. „Ärzte, die auf Verwandte reagieren, werden in den meisten Fällen alle Maßnahmen versuchen, einen Patienten zu behandeln, auch wenn er für hirntot erklärt worden ist”, so Chen. „Selbst wenn also Familien einer Spende zustimmen, werden die Organe nicht verfügbar sein, weil sie bei langer Verzögerung verfallen.“

Ärzte erweisen dem 16 Monate alten Hanhan im West China Hospital in Chengdu in der Provinz Sichuan die letzte Ehre (Foto vom 24. Februar). Der Junge wurde nach einem Verkehrsunfall für hirntot erklärt, und seine Eltern entschieden sich, seine Organe zu spenden, um Leben zu retten.

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Quelle: german.china.org.cn

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