China werde im Laufe der nächsten fünf bis zehn Jahre die Spitze der Emission wichtiger Schadstoffe erreichen, sagten Fachleute am Dienstag.

Dies wird jedoch noch nicht den Wendepunkt für die Qualität der Umwelt darstellen, wie aus einem Bericht des Chinesischen Rates für Internationale Zusammenarbeit auf den Gebieten Umweltschutz und Entwicklung hervorgeht.

"Es wird fünfzehn bis zwanzig Jahre dauern, die Emissionen so weit zu reduzieren, dass eine spürbare Wende zum Besseren erreicht werden kann," sagte Umweltschutzminister Chen Jining.

Die nächsten fünf Jahre würden sich als kritisch erweisen, wenn China damit fortschreitet, sein Ziel einer wohlhabenden Gesellschaft zu erreichen. Die Qualität seiner Umwelt könne China jedoch am Erreichen dieses Ziels hindern, sagte er.

"Das schnelle Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre ging einher mit einem hohen Preis für die Umwelt. Die Fähigkeit der Ökologie und der Umwelt, mit gewissen Formen von Verschmutzung fertig zu werden, hat ihre Grenzen erreicht oder überschritten."

China sehe sich komplexeren Verschmutzungsproblemen gegenüber, als entwickelte Länder sie in der Vergangenheit hatten. Hier fände sich eine Vielzahl von Verschmutzungsquellen in verschiedenen Regionen und aus unterschiedlichen Industrien, sagte Chen.

"Die starke Emission der wichtigsten Schadstoffe und der riesige soziale und wirtschaftliche Unterschied zwischen den östlichen und westlichen Regionen stellen ebenfalls Hindernisse für die Eindämmung der Umweltverschmutzung dar," fügte er hinzu.

"Der 13. Fünf-Jahres-Plan (2016-2020) wird aber aufgrund der wachsende Aufmerksamkeit der Zentralregierung und des verbesserten Rechtssystems zum Schutze der Umwelt auch große Chancen für die Verbesserung der Umweltbedingungen mit sich bringen."

Der Minister sprach auf dem Internationalen Beratertreffen für Umweltschutz und Entwicklung für Chinas 13. Fünf-Jahres-Plan, das am Dienstag in Beijing stattfand.

Viele Umweltfachleute und Beamte haben ihre Empfehlungen für die staatliche Planung der nächsten fünf Jahre dazu beigetragen.

"Um den 'Wandel zu mehr Grün' messbar zu machen, muss China spezifische Indikatoren und bindende Ziele in verschiedenen Gebieten festlegen," sagte er.