Der Austausch zwischen beiden Seiten wurde weithin erst nach 2008 möglich, als die KMT eine freundlichere Haltung gegenüber dem Festland einnahm und beide Seiten direkte Post-, Transport- und Handelsverbindungen eröffneten.

Ein weiterer Durchbruch in den Beziehungen gelang, als das Festland im Jahr 2011 begann, den Einwohnern bestimmter Städte den Besuch Taiwans zu gestatten, um den Tourismus auf der Insel zu stärken.

Bisher haben die Einwohner von 47 festlandchinesischen Städten solche Genehmigungen erhalten.

Offizielle Statistiken zeigen, dass Einwohner Taiwans im Jahr 2014 etwa 5,37 Millionen Mal das Festland besuchten – im Jahr 2008 waren es 4,36 Millionen Besuche gewesen.

Die Festlandchinesen besuchten Taiwan im letzten Jahr 4,04 Millionen Mal, verglichen mit 280.000 Besuchen im Jahr 2008.

Wei Cheng-tai, Präsident eines taiwanesischen Innenausstattungs-Unternehmens, sagte, dass der einfachere Zugang die Anziehungskraft, die das Festland auf die jungen Leute Taiwans – von denen sich viele durch den größeren Markt und das größere geschäftliche Potenzial auf der anderen Seite der Meerenge angezogen fühlen – ausübe, zusätzlich erhöhen werde.

Das Festland zieht immer mehr Arbeitnehmer aus Taiwan an, die sich über die niedrigen Gehälter auf der Insel beschweren.

Eine TVBS-Umfrage von Anfang des Jahres zeigt, dass etwa ein Drittel der Taiwanesen im Alter zwischen 20 und 29 daran interessiert sind, auf dem Festland zu arbeiten.

Im März 2014 hatten taiwanesische Studenten das Parlament der Insel besetzt, um gegen das zu protestieren, was aus ihrer Sicht nach undemokratischen Methoden seitens der KMT aussah, um einen Handelspakt mit dem Festland durchzudrücken, der ihrer damaligen Meinung nach negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft Taiwans hätte haben können.

Der Protest führte auf dem Festland zu Bedenken über Missverständnisse unter den Taiwanern und hob die Notwendigkeit einer Vertiefung des gegenseitigen Austauschs deutlich hervor.