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| 16. 06. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Wenn es nach dem Willen der Bevölkerung Taiwans geht, soll Ehebruch auch weiterhin eine Straftat bleiben: bei einer Umfrage sprachen sich 90 Prozent der Befragten gegen eine Abschaffung des Straftatbestands Ehebruch aus, berichtete die Southern Metropolis Daily am Montag.
Ehebruch ist ein Verbrechen in der Inselprovinz Taiwan, aber nicht auf dem chinesischen Festland, wo es nur einen Grund für eine Scheidung darstellt. In Artikel 239 des Taiwaner Strafgesetzes heißt es, dass Ehebruch mit einer Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr belegt werden kann. Der Ehebruch-Artikel sorgt in Taiwan schon seit vielen Jahren für heftige Debatten.
Unterstützer der Abschaffung des Artikels sagen, dass die Kriminalisierung des Ehebruchs die sexuelle Freiheit der Eheleute behindere.
Lung Ying-tai gehört zu denen, die die Abschaffung des Straftatbestands Ehebruch fordern. "Es ist lächerlich, dass wir heute noch Richter, Polizisten und Detektive zum Schutz der Ehe brauchen", sagte sie.
Diejenigen, die die Beibehaltung des Straftatbestands unterstützen, unterstreichen die Bedeutung des Artikels für die Aufrechterhaltung solider sozialer Traditionen und ethischer Werte – das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die von Taiwans "Justizministerium" im letzten Monat über dessen eigene Webseite durchgeführt wurde. Dabei zeigte sich, dass von knapp 10.000 Befragten 8.709 gegen die Abschaffung des Ehebruch-Paragrafen stimmten und nur 1.228 dafür.
Andere Länder und Gebiete, in denen Ehebruch als ein Verbrechen angesehen wird, sind Indien, Pakistan, Brunei, die Philippinen, Saudi-Arabien und andere Länder des Nahen Ostens – und sogar 21 Staaten der USA.
Quelle: german.china.org.cn
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