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17. 06. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Jetzt wo sie dürfen, wollen sie nicht

Schlagwörter: Geburtenrate Ein-Kind-Politik Familienpolitik Demografie

Bereits seit den 80er Jahren ist das Kinderkriegen in China keine Privatsache mehr. Erst wurde die Geburtenrate radikal gedrosselt, nun soll sie wieder angekurbelt werden. Doch wollen viele Paare gar kein zweites Kind.

Seitdem die Regierung die Ein-Kind-Politik im vergangenen Jahr gelockert hat, haben sich über 40.000 Paare in der Hauptstadt darum „beworben“ ein zweites Kind zur Welt bringen zu dürfen. Das ist weniger als die Regierung erwartet hat und reicht Demografie-Experten zufolge nicht aus, um die zu niedrige Geburtenrate auszugleichen.

Laut Angabe der hauptstädtischen Kommission für Gesundheit und Familienplanung hat diese seit dem 31. Mai 42.075 „Anträge auf ein zweites Kind“ erhalten, wovon 38.798 bewilligt worden sind.

57 Prozent der Antragsteller befanden sich im Alter von 31 bis 35, ungefähr 23 Prozent im Alter zwischen 26 und 30 und rund 2 Prozent über 40.

Im Rahmen der gelockerten Familienpolitik ist es all denjenigen Paaren gestattet, ein weiteres Kind zur Welt zu bringen, bei denen ein Partner ein Einzelkind ist.

Lu Jiehua ist Professor für soziale Demografie an der Peking-Universität und sagte Global Times gegenüber, dass die Zahl der Zweitgeburten weit vom Ziel der Regierung entfernt ist, welche mit einem jährlichen Zuwachs von 50.000 gerechnet hat.

„Seit Inkrafttreten der neuen Politik sind bereits 15 Monate vergangen. Folglich hätte es bis jetzt mehr als 60.000 Beantragungen geben sollen“, sagt Lu mit dem Verweis darauf, dass die tatsächliche Geburtenrate ohnehin geringer sei, als die Zahl der Antragstellungen.

Ihm zufolge hat die Regierung damit gerechnet, dass sich in etwa 60 Prozent der berechtigten Paare für ein zweites Kind entscheiden würden. Die Realität habe jedoch gezeigt, dass viele Paare aufgrund ihrer Karrierepläne, ihres finanziellen Status oder mangelnder Zeit im Hinblick auf die Kindererziehung gar kein zweites Kind wollen.

Unter den 21 Millionen Hauptstädtern erfüllten etwa 450.000 Paare die Voraussetzungen zum Antrag auf ein Zweitkind. In Nanjing, der Hauptstadt der Provinz Jiangsu, gab es 270.000 antragsberechtigte Paare, von denen lediglich 12.766 einen Antrag stellten.

Chinas Fruchtbarkeitsrate liegt bei 1.18, was weit unter dem internationalen Durchschnitt von 2.1 liegt.

Lu schlägt daher vor, dass die Regierung „stimulierende Maßnahmen“ in Form von Anreizen wie vereinfachte Antragsformalitäten oder Beratungsgespräche ergreifen sollte, um mehr Paare zur Beantragung eines zweiten Kindes zu ermuntern.

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Quelle: people.cn

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