Home Aktuelles
Multimedia
Service
Themenarchiv
Community
Home>China Schriftgröße: klein mittel groß
17. 06. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Kinder wohlhabender Chinesen kriegen Benimmunterricht

Schlagwörter: Schulung , Sensibilisierung , Reichen

Mehr als 70 Kinder von Milliardären wurden in der ostchinesischen Provinz Fujian einer Schulung zur Sensibilisierung hinsichtlich ihrer sozialen Verantwortung und Patriotismus unterzogen, berichtete die Beijing Youth Daily.

Die sogenannten "fu'erdai" – die zweite Generation der Neureichen – mit einem durchschnittlichen Alter von 27 Jahren wurden in traditioneller chinesischer Kultur, sozialer Verantwortung und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen unterrichtet.

Laut You Xiaoming, Sitzungsleiter und Beamter der Stadt Xiamen in der Provinz Fujian, wurde die Veranstaltung, die es seit dem Jahr 2013 gibt, von Unternehmern, die sich wegen des extravaganten Lebensstils ihrer erwachsenen Kinder und deren geringem Sinn für soziale Verantwortung Sorgen machen, gut angenommen.

"Viele Unternehmer wollten alle ihre erwachsenen Kinder in die Sitzung schicken, aber wir konnten nur je eine Person aus jedem Unternehmen zulassen", sagte You.

You sagte, das bei der Sitzung strikte Disziplin herrschte – jeder, der zu spät kam oder zu früh ging musste eine Geldstrafe von 1.000 Yuan (ca. 150 Euro) bezahlen. "Obwohl es sich dabei für die Reichen nicht um eine große Summe handelt, zielt die Regel darauf ab, bei den jungen Leuten einen gewissen Sinn für Verantwortung aufzubauen."

Das Training wurde angeboten, nachdem Chinas Staatspräsident Xi Jinping ein positiveres Verhalten und Image von der reichen Jugend gefordert hatte.

Bei einer Arbeitskonferenz der Abteilung Einheitsfront (AEF) des Zentralkomitees hatte Xi im letzten Monat weitere Anstrengungen zur "Führung der jüngeren Generation von Eigentümern privater Unternehmen" gefordert, damit diese "darüber nachdenken, wo ihr ganzes Geld herkommt und wie sie ein positives Leben führen können."

Die Nachkommen der Neureichen werden häufig als verzogene, arrogante Egozentriker beschrieben, die mit Geld um sich werfen, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass ihre Eltern den Reichtum erst verdienen mussten, heißt es in einem von der AEF veröffentlichten Artikel. Die AEF verwaltet die Beziehungen zwischen der Kommunistischen Partei Chinas und denjenigen Eliten des Landes, die nicht in der Partei sind.

In dem Artikel heißt es weiter, dass sich mehr als 85 Prozent von Chinas nicht-staatlichen Unternehmen im Familienbesitz befinden. In den nächsten fünf bis zehn Jahren werden rund 75 Prozent der Chefs der Familienunternehmen zurücktreten bzw. von ihren Nachkommen beerbt werden. Die genannten Probleme mit den "fu'erdai" könnte die Machtübergabe beeinträchtigen und auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in die private Wirtschaft dämpfen.

Die AEF forderte von den jungen Reichen, ihr Geld zur Ausweitung der Produktion zu nutzen, in die Realwirtschaft zu investieren und mehr für die öffentliche Wohlfahrt und Wohltätigkeit zu tun.

Aber die Schulung für die jungen Reichen erhielt von Seiten der chinesischen Netizens wenig Unterstützung.

Ein Netizen namens Yanyu Hanqing schrieb auf Sina Weibo: "Die Marktwirtschaft hat ihre eigenen Regeln; neue Unternehmen können nur aufsteigen, wenn die alten fallen. Es ist nicht die Aufgabe der Regierung, sich über die 'Thronfolge' in den Unternehmen Sorgen zu machen, und es ist nicht fair, ausschließlich der reichen Jugend eine entsprechende Ausbildung zukommen zu lassen, Jugendlichen aus ärmeren Verhältnissen aber nicht."

Folgen Sie German.china.org.cn auf Twitter und Facebook und diskutieren Sie mit!

Quelle: german.china.org.cn

   Google+

Druckversion | Artikel versenden | Kommentar | Leserbrief | zu Favoriten hinzufügen | Korrektur

Kommentar schreiben
Kommentar
Ihr Name
Kommentare
Keine Kommentare.
mehr