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20. 06. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Barmherzige Samariterin gibt ihr ganzes Vermögen für 75 adoptierte Kinder aus

Schlagwörter: Millionär, Adoptionen , Waisen

Eine Frau in der Stadt Wu'an, Provinz Hebei, hat in den letzten 19 Jahren ihr Vermögen in Millionenhöhe dafür ausgegeben, 75 verlassene Kinder großzuziehen.

Li Lijuan ist am 26. April 46 Jahre alt geworden. Aber sie ist bereits eine "Mutter" von 76 Kindern, wobei nur eines davon ihr leibliches Kind ist.

Jeden Morgen steht sie um 5 Uhr auf, macht Frühstück, reinigt den Hof des Hauses – und fährt dann mit einem Kleinbus 22 Kinder zur Schule.

Aber nur wenige Menschen wissen, dass Li noch bis vor kurzem eine Millionärin war, die ihren Reichtum in den 1980er Jahren durch ein Bekleidungsunternehmen sowie intelligente Investitionen in die Eisenerzindustrie erwarb.

Doch 2008 kam die Eisenerzmine, in die sie investiert hatte, einer wachsenden Stadt in den Weg und wurde geschlossen. Nach dem Verlust ihrer wichtigsten Einnahmequelle war Li nicht mehr dazu in der Lage, die Kosten für ihre große Familie zu tragen.

Ihre Finanznot wurde 2011 noch schlimmer, nachdem bei Li ein Lymphom im frühen Stadtium diagnostiziert wurde.

Die ehemalige Millionärin war nun also krank, aber nicht bereit, Geld für die Behandlung ihrer Krankheit auszugeben – sie hatte das Gefühl, dass das Geld bei der Betreuung ihrer vielen adoptierten Kinder besser angelegt sei.

Sie verbrachte nur sieben Tage im Krankenhaus, bevor sie sich selbst aus selbigem entließ.

Der Verkauf ihres gesamten restlichen Eigentums änderte nicht viel an ihrer Situation. Auch Spenden oder die Hilfe von Freunden und Verwandten brachten keine große Erleichterung. Li ist derzeit mit über 2 Millionen Yuan (ca. 290.000 Euro) verschuldet.

Obwohl sich einige Freiwillige mit um die Kinder kümmern, macht es das strenge Adoptionsrecht schwierig für Li, neue Pflegeeltern zu finden.

Alle ihre Pflegekinder sind unter Ihrem Namen eingetragen und wurden nie förmlich zu Waisen erklärt, was bedeutet, dass sie laut dem chinesischen Gesetz nicht von anderen Familien adoptiert werden können.

Güte ist eine Familientradition

Li Lijuan sagte, dass ihr Großvater und ihre Mutter gute Vorbilder für sie gewesen seien.

Ihr Großvater, Li Zirong, war ein berühmter Arzt, der armen Patienten oft kostenlose Behandlung anbot sowie Geld und Essen spendete.

Lis Mutter, die inzwischen 84 ist, hilft Li, indem sie sich um 10 Waisenkinder kümmert.

Fünf "Töchter" von Li haben angeboten, eines ihrer Geschwister als "Mitgift" mitzunehmen, wenn sie heiraten.

Eine bessere Zukunft für die Kinder

Frau Li sucht derweil fieberhaft nach Möglichkeiten, die Kinder zu ernähren und genug Kleidung für sie zu haben. Adoptionen durch andere wären theoretisch eine Option. Aber da die Kinder technisch keine Waisen mehr sind, kann sie sie nicht an andere Familien abgeben – sie war bereits gezwungen, bestehende Angebote auszuschlagen.

Daher hofft Li, bald ein privat geführtes Waisenhaus gründen zu können. Einen Namen hätte sie bereits: das "Dorf der Nächstenliebe".

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Quelle: german.china.org.cn

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