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04. 07. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Tierfarmen sollen bei Erdbebenvorhersagen in China helfen

Schlagwörter: Tierfarmen Erdbebenvorhersagen China

Das seismologische Amt in Nanjing hat sieben Tierfarmen in seismische Stationen in dem Glauben umfunktioniert, dass genaue Beobachtung des Verhaltens bestimmter Tiere dabei helfen kann, Erdbeben vorherzusagen, wie Modern Express berichtete.

Die Züchter müssen das Amt in der ostchinesischen Stadt über das Verhalten der Tiere zweimal pro Tag informieren, oder abnormes Verhalten schnellstmöglich per QQ, eine chinesische Instant-Messaging-Software, berichten. Mit abnormem Verhalten sei unter anderem gemeint, dass Hühner auf Bäume fliegen anstatt zu essen, dass eine große Zahl an Fischen aus dem Wasser springt oder viele Kröten zurück zu ihrem Zuhause gehen, so Zhou Hongbing, ein Erdbebenbeobachter, der zum Züchter im Banqiao Ecological Park geworden ist, einer der umgestalteten Tierfarmen. Um sicherzugehen, dass das Verhalten der Tiere genau beobachtet wird, befinden sich Kameras in dem Park, in dem es 200 Wildschweine, 2.000 Hühner und einen Fischteich mit einer Größe von 6,6 Hektar gibt. "Seismologie-Experten werden gemeldete Abnormalitäten analysieren, um zu entscheiden, ob ein eventuelles Erdbeben bevorsteht oder nicht", so Zhou. "Wenn es zu heiß ist, könnten Hühner auch auf Bäume fliegen, um einen kühlen Platz zu finden."

Während Nanjing plant, dieses Jahr sieben weitere Farmen umzufunktionieren, ist es nichts Neues in China, Tiere zu nutzen, um Erdbeben vorauszusagen, denn schon 2010 beobachteten und meldeten Fütterer in Zoos in den südchinesischen Städten Guangzhou und Shenzhen abnormales Verhalten. Tiere, die genutzt werden, um Erdbeben vorauszusagen, müssten hoch sensibel für Infraschall sein, aber nicht für andere Veränderungen in der Umwelt oder des Wetters, und das seien zumeist Vögel, erklärt Shen Zhijun, Tierpfleger im Hongshan Forest Zoo in Nanjing. "Unser Zoo wurde nicht in eine Beobachtungsstation umfunktioniert, weil die Tiere abnormales Verhalten zeigen, wenn sie von Besuchern gereizt werden", so Shen.

In Frage kommende Tierfarmen müssten mindestens drei Tierarten aufweisen, und ein Teich, falls vorhanden, müsse Dutzende Hektar groß sein, so dass man genug Proben habe, um Gegenproben machen zu können, so Zhao Bing, Abteilungsleiter beim Nanjinger Seismologieamt. Die Tierfarmen sollten in relativ ruhiger Umgebung und weit weg von Fabriken oder Minen sein.

Bereits in den 1970er Jahren wurden 58 Tierarten entdeckt, die vor Erdbeben abnormes Verhalten zeigten. Darunter waren wild lebende und Haustiere wie Katzen, Hunde, Pandas, Fische, Schlangen, Ratten, Ameisen und Bienen, wie es in einer Studie vom Institut für Zoologie bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften heißt. Höhlentiere, wie Ratten und Schlangen, stellten sich als sensibler heraus als solche, die oberirdisch wohnen, und kleine Tiere als sensibler als größere. Aufzeichnungen von Erdbeben zeigen, dass Tiere abnormes Verhalten gezeigt haben, bevor sich ein Erdbeben ereignete. Beispielsweise verließen sechs Wochen vor dem verheerenden Erdbeben 1975 in Yingkou in der nordostchinesischen Provinz Liaoning Schlangen in der Winterruhe ihre Höhlen, und Gänse schrien und wollten nicht mehr in ihre Nester gehen. Auch vor dem tödlichen Erdbeben in Tangshan in der nordchinesischen Provinz Hebei verließen Horden von Ratten ihr Zuhause und über hundert Skunks zogen fort.

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Quelle: german.china.org.cn

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