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06. 07. 2015 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Die steigende Nutzung von sozialen Netzwerken ist nach Angaben eines Rechtsanwalts ein größerer Faktor bei einem dramatischen Anstieg bei den Scheidungsraten.
Paare, die zu viel Zeit damit verbringen, online zu chatten, anstatt miteinander zu sprechen und Zeit miteinander zu verbringen, haben ein höheres Risiko, sich auseinander zu leben, sagte Liu Lin von der Rechtsanwaltskanzlei Beijing Shuangli Law Firm. Bei neun von zehn Scheidungsfällen, die Liu verhandelt, sind soziale Netzwerke der Auslöser. Ein Bericht des Ministeriums für zivile Angelegenheiten zeigte, dass die Zahl von geschiedenen Paaren von 2,68 Millionen im Jahr 2010 auf 3,64 Millionen im Jahr 2014 angestiegen ist. Die Zahlen zeigen, dass die Scheidungsrate damit zehn Jahre in Folge angestiegen ist.
"Ich hätte nie gedacht, dass Technologie eine Ehe zerstören könnte. Aber ich hatte meinen ersten Fall, der durch QQ (ein Online-Nachrichtendienst) verursacht wurde im Jahr 2011, und seitdem habe ich viele ähnliche Fälle verhandelt", sagte Liu. Der starke Anstieg von sozialen Medien, darunter der Instant-Messanging Dienst WeChat, macht die Kommunikation einfacher. Aber er kann auch die Zeit für persönliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht reduzieren, was für die Aufrechterhaltung einer Ehe substanziell ist. "Wenn eine Hausfrau Tag und Nacht WeChat verwendet, kann das eine Inkompatibilität zwischen einem Paar auslösen, wenn sie aufhören, miteinander zu kommunizieren", fügte Liu hinzu.
Dennoch ist der starke Gebrauch von sozialen Medien nur ein Faktor von mehreren bei der steigenden Scheidungsrate. So genannte "Vorgetäuschte Scheidungen", bei denen sich Paare vorübergehend scheiden lassen, um Restriktionen beim Wohnerwerb zu umgehen oder um ihre Kinder in bestimmten Schulen unterzubringen, sind ebenfalls auf dem Vormarsch. Liu sagte, in einem Fall hat sich ein Paar scheiden lassen, bei denen beide Partner jeweils keine Haushaltregistrierung in Beijing hatten. Die Frau bezahlte einen Mann aus Beijing, um sie zu heiraten, damit sie eine Registrierung in Beijing bekommen könnte. Dadurch konnte ihr Kind eine öffentliche Schule der Stadt besuchen. Als das Kind in der Schule eingeschrieben war, ließ sich die Mutter wieder scheiden und heiratete ihren ursprünglichen Ehemann noch einmal. "Anders ausgedrückt hatte das Paar keine andere Alternative. Sie haben ihr Problem der Schuleinschreibung für ihr Kind mit einer Scheidung gelöst", sagte der Anwalt.
Wang Jun ist ein Spezialist an der Beratungskanzlei Beijing Weiqing Marriage Consultants. Sie sagte, viele Paare würden zu ihr kommen, um Ratschläge zu bekommen, wie man praktische Probleme mit einer Scheidung lösen könne. Sie sagte, die Menschen hätten heute höhere Ansprüche und Erwartungen an eine Ehe als ihre Eltern. Der steigende Wohlstand hätte auch neue Herausforderungen mit sich gebracht, dazu zählen beispielsweise lange Pendelwege auf dem Weg zur Arbeit und weniger Zeit für Zweisamkeit. "Einige Paare haben mir erzählt, sie hätten ihre Liebe zueinander auf dem langen Weg zur Arbeit verloren", sagte Wang.
Quelle: german.china.org.cn
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