Anfang Juli kamen rund 4.000 chinesische Touristen auf einem Kreuzfahrtschiff in einem kleinen Fischerdorf in der südostjapanischen Präfektur Tottori an, um das Dorf zu besichtigen. Sie kauften in den paar Stunden, die sie dort verbrachten, sämtliche Augentropfen, Kosmetikprodukte, Reiskocher und andere Produkte in dem Dorf auf, heißt es in dem Bericht.

In dem Dorf wohnen nur 3.455 Menschen, und es war vorher noch nie eine so große Touristengruppe dort gewesen. Trotz der Vorbereitungen für die Gruppe, einschließlich der Aufstellung von Schildern auf Chinesisch und der Einstellung von 50 Dolmetschern, gelang es den Dorfbewohnern nicht, die Masse an Touristen in den Griff zu bekommen. Das chinesische Kreuzfahrtschiff war am 29. Juni von Shanghai aus aufgebrochen und wollte planmäßig die japanische Präfektur Fukuoka und die südkoreanische Stadt Busan anfahren, doch änderte den Reiseplan wegen des Ausbruchs von MERS (Middle East Respiratory Syndrome) in Südkorea.

Dies ist nicht das erste Mal, dass chinesische Touristen Massen an Produkten in Japan kauften. Es gab eine große Diskussion in China über die Schwärme an chinesischen Touristen, die in Geschäften in Japan High-Tech-Toilettensitze während des Chinesischen Neujahrs im Februar kauften. Eine Rekordzahl von 2,4 Millionen chinesischen Touristen reiste 2014 nach Japan. Diese gaben rund 28,1 Milliarden Yuan (zirka 4,17 Milliarden Euro) aus, womit China einen der größten Beiträge zum Tourismus und damit zusammenhängendem Konsum in Japan leistete.