Obwohl dem umstrittenen Glühwürmchen-Park in Shanghai noch immer die Genehmigung der Behörden fehlt, ist die Eröffnung für den kommenden Freitag geplant.

Der privatbetriebene Park im Shanghaier Stadtteil Songjiang war zuvor von Experten und Umweltschützern in die Kritik genommen worden, da die Herkunft der Glühwürmchen zweifelhaft blieb und vermutet wurde, dass sie in freier Wildbahn gefangen wurden. Experten warnen nämlich davor, dass durch das Einfangen wilder Glühwürmchen das Ökosystem aus dem Gleichgewicht gebracht werden und eine Invasion verschiedener anderer Arten in die neue Heimat der Glühwürmchen bevorstehen kann.

Fu Xinhua, Experte für Glühwürmchen und Professor an der Huazhong Landwirtschaftsuniversität in der Provinz Hubei erklärt: "Die Zucht eines Glühwürmchens kostet ungefähr 1,50 Euro (10 RMB). Es ist nahezu unmöglich, dass der Betreiber eines kommerziellen Projekts Glühwürmchen in solch großem Umfang züchten kann."

Wuhan Junyou Business Management Co Ltd., der Betreiber des Parks gab bekannt, dass bereits rund 2000 Eintrittskarten verkauft wurden. Denn vorausgegangen waren großangelegte Werbeaktionen im Internet und den sozialen Netzwerken. Der offizielle Eintrittspreis liegt bei knapp 12 Euro (80 RMB), im Internet wurden die Tickets für rund 10 Euro (69 RMB) angeboten. Herr Tu, ein Mitarbeiter, wirbt mit der Möglichkeit Zehntausende Glühwürmchen beobachten zu können.

Sun Hongjian, Beamtin bei der Tourismusverwaltung in Songjiang sagte, die Unterlagen, die von den Parkbetreibern für den Genehmigungsantrag eingereicht wurden, waren unvollständig. Eine Reihe von Dokumenten bezüglich Preispolitik, Sicherheitsplanung und Schutz von nach Shanghai eingeführten Tierarten, stehen immer noch aus. Darüber hinaus seien verschiedene Regierungsabteilungen in die Administration eingebunden und der Freigabeprozess daher naturgemäß langwierig. Die Beamtin äußerte zudem Bedenken, ob die Parkanlage Wetterphänomenen wie Taifunen standhalten könnte.

Umweltschutzverbände wie Shanghai Daorong Nature Conservation und das Zentrum für nachhaltige Entwicklung brachten ebenfalls ihren Widerstand gegen den Park zum Ausdruck und forderten eine wissenschaftliche Evaluation.

Mitarbeiter Tu hingegen besteht darauf, dass alle nötigen Unterlagen eingereicht wurden und der Park am Freitag planmäßig seine Pforten öffnen und bis zum 7. Oktober Besucher empfangen wird. Im Hinblick auf die Sicherheitsvorkehrungen werde man die Zahl der Besucher allerdings beschränken. Er beteuerte auch, dass alle Glühwürmchen des Parks in anderen Provinzen Chinas gezüchtet wurden.