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12. 07. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Demographen erwarten Einführung von Zwei-Kind-Politik

Schlagwörter: China Familienplanung Zwei-Kind-Politik Alterung

China wird voraussichtlich bald eine allgemeine Zwei-Kind-Politik einführen. Dies vermuten zumindest hochrangige Demographen. Zuvor hatte die zuständige Behörde gesagt, dass sie die Geburtenregeln anpassen will, um eine nachhaltige Bevölkerungsentwicklung zu gewährleisten.

China wird voraussichtlich bald eine allgemeine Zwei-Kind-Politik einführen. Dies vermuten zumindest hochrangige Demographen. Zuvor hatte die zuständige Behörde gesagt, dass sie die Geburtenregeln anpassen will, um eine nachhaltige Bevölkerungsentwicklung zu gewährleisten.

Laut Yang Wenzhuang, Direktor der Abteilung Familienplanung der Nationalen Gesundheits- und Familienplanungskommission, habe die Lockerung der Familienplanungspolitik im Jahr 2013, welche Paaren ein zweites Baby erlaubt sofern mindestens ein Elternteil ein Einzelkind ist, eine solide Grundlage für zukünftige Anpassungen geschaffen. Dank den Gesetzesänderungen durften zusätzliche elf Millionen Paare ein zweites Kind bekommen. Rund 70 Prozent der potentiellen Eltern waren nach 1980 zur Welt gekommen.

Vor allem wegen diesen Erleichterungen gab es in China im vergangenen Jahr 16,8 Millionen Geburten. Das sind 470.000 mehr als 2013, wie aus den Statistiken der Nationalen Gesundheits- und Familienplanungskommission hervorgeht. Yang erwartet 2015 einen noch größeren Anstieg.

"Das hilft den Entscheidungsträgern, genauere Prognosen zur demographischen Entwicklung zu machen und verschafft mehr Zeit, um die notwenige sozioökonomische Infrastruktur für die zusätzlichen Babys einzurichten“, sagte Yang am Freitag auf einer Pressekonferenz.

Es seien jedoch zusätzliche Anpassungen erforderlich, um eine weitere große demografische Herausforderung zu meistern: die Probleme der Bevölkerungsstruktur, die sich vor allem in der raschen Alterung nach dem Wirtschaftswachstum zeigt, fügte er hinzu. Bis Ende vergangenen Jahres waren in China rund 915,8 Millionen Menschen im arbeitsfähigen Alter von 16 bis 59 Jahren. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang um 3,71 Millionen und stellt den dritten Rückgang in Folge dar.

Lu Jiehua, Professor für Sozialwissenschaften an der Peking-Universität, warnte davor, dass sich die Nation bis 2035 in eine stark überalterte Gesellschaft verwandeln könnte. Dann müssten jeweils zwei arbeitende Menschen einen Rentner finanzieren. Zudem wäre das Wirtschaftswachstum wegen Arbeitskräftemangel gefährdet. “Angesichts dieser Herausforderungen wird China wohl in ein bis zwei Jahren allen Paaren erlauben, ein zweites Kind zu haben", sagte er.

Chen Jian, ehemaliger Direktor der Informationsabteilung der obersten Familienplanungsbehörde und Populationswissenschafler, sieht das gleich, rechnet jedoch mit einer noch rascheren Anpassung der Politik. „Ich denke, wir werden dies bereits im kommenden Jahr erleben“, sagte er.

Beide sind sich hingegen einig, dass eine Lockerung der Ein-Kind-Politik dabei helfen würde, die Überalterung abzufedern. Allerdings sei es schwer, auf die Kinderwünsche der Menschen einzuwirken. Denn heute sei das Ideal eine kleine Familie, sagte Lu.

Auch andere Faktoren spielen eine Rolle wie die Finanzierung der Kinder, die jeweilige Wohnsituation der Eltern und die Bildungsmöglichkeiten. Offizielle Statistiken zeigen, dass von den 11 Millionen Paaren, die ein zweites Kind bekommen dürfen, nur gerade 1,07 Millionen von der neu gewonnen Freiheit Gebrauch machten. Das Ideal von vielen Kindern ist heute hauptsächlich in Westchina und kleineren Städten verbreitet.

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Quelle: german.china.org.cn

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