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18. 07. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Niedrige Geburtenrate und Arbeitsmigration behindern die Entwicklung Nordostchinas

Schlagwörter: Geburtenrate , Abwanderung , Arbeitskräfte, Wirtschaftswachstum

Eine niedrige Geburtenrate sowie die Abwanderung von Arbeitskräften hat in Nordostchina zu einer alarmierenden Vergreisung der Gesellschaft geführt. Diese Entwicklung erschwere die Erholung des Wirtschaftswachstums, berichtete die National Business Daily.

Die Ergebnisse von Chinas jüngster und insgesamt sechster nationaler Volkszählung zeigen, dass die Geburtenraten in den Provinzen Liaoning, Jilin und Heilongjiang bei je 1,03 Prozent bzw. exakt 1,0 Prozent liegen – weit unter dem nationalen Durchschnitt von 1,5 Prozent und sogar niedriger als in Japan und Südkorea.

Laut internationalen Kriterien wird eine Geburtenrate von weniger als 1,3 Prozent als "ultra-niedrige" Geburtenrate definiert.

Zusätzlich zu der niedrigeren Geburtenrate gibt es in Chinas Norden eine veritable "Arbeiterflucht", welche die Bevölkerungszahl zusätzlich sinken lässt.

Die Daten des letzten Zensus zeigen einen Nettoabfluss von 1,8 Millionen Menschen aus den drei Provinzen, von denen die meisten zur Gruppe der Arbeitskräfte jungen und mittleren Alters gehören. Sie wandern in entwickeltere Gebiete wie Beijing und Tianjin ab.

Im Gegensatz dazu hatten die nördlichen Provinzen im Jahr 2000 noch einen Netto-Bevölkerungszuwachs von 360.000 zu verzeichnen.

Als Resultat sieht sich der Nordosten nun mit der großen Herausforderung einer alternden Bevölkerung konfrontiert.

Ende 2012 gab es allein in der Provinz Heilongjiang mehr als 5,7 Millionen Menschen im Alter von 60 oder mehr Jahren, das entsprach etwa 14,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Man schätzt, dass der Anteil der Älteren bis 2020 auf 19 und bis 2045 sogar auf 33 Prozent ansteigen wird.

Experten sagen, dass die abnehmende Bevölkerung die Anstrengungen zur Wiederbelebung der Wirtschaft in der Region untergraben könnte, während der deprimierende Zustand der Wirtschaft gleichzeitig dafür sorge, dass noch mehr Arbeitskräfte die Provinz verlassen.

Die drei nordöstlichen Provinzen zählten in einem BIP-Wachstumsranking für das Jahr 2014 zu den fünf schwächsten Provinzen Chinas. Ihre durchschnittliche Wachstumsrate war langsamer als die der zentral-, west- und ostchinesischen Regionen.

"Die arbeitende Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 ist der Motor des Wirtschaftswachstums. Japan und die europäischen Länder hatten eine Wirtschaftskrise genau zu dem Zeitpunkt, als das Wachstum der arbeitenden Bevölkerung den Wendepunkt erreichte. Auch das Wirtschaftswachstum von Nordostchina verlangsamte sich, nachdem sein Bevölkerungswachstum diesen Punkt 2013 erreicht hatte", sagte Yi Fuxian, ein Wissenschaftler an der University of Wisconsin.

Er warnte, dass das, was sich derzeit in der nordöstlichen Region abspiele, in den kommenden Jahren jederzeit auch in anderen Regionen des Landes passieren könnte.

Fu Cheng, ein Forscher an der Akademie der Sozialwissenschaften von Jilin, schlug vor, dass China seine Ein-Kind-Politik weiter lockern sollte, um die Herausforderungen bewältigen zu können.

Die Regierung hatte die Familienplanungspolitik im Jahr 2013 gelockert – Paare dürfen jetzt zwei Kinder bekommen, sofern ein Elternteil selbst ein Einzelkind ist.

Doch trotz der Abschaffung der Ein-Kind-Politik ist Yi der Auffassung, dass sich der Trend der Entvölkerung in einigen Regionen Chinas nicht mehr aufhalten lasse.

Die Provinz Heilongjiang hat die neue "Zwei-Kinder-Politik" zwar schon im April 2014 eingeführt, aber bisher haben nur 1,6 Prozent der qualifizierten Paare auch tatsächlich ein zweites Kind bekommen – deutlich weniger als der nationale Durchschnitt von 8,3 Prozent.

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Quelle: german.china.org.cn

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