China will den Export von Hochleistungsdrohnen und -computern aus Gründen der nationalen Sicherheit verbieten. Dies gaben die chinesischen Handels- und Zollbehörden am Freitag bekannt.

Das Verbot, das Mitte August in Kraft tritt, untersagt den Herstellern den Export von Drohnen, die in böigem Wind fliegen, eine Flughöhe von über 15.420 Metern erreichen und länger als eine Stunde in der Luft bleiben können.

Computer mit der Fähigkeit, mehr als 8 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde durchzuführen, dürfen künftig ebenfalls das Land nicht mehr verlassen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung des Handelsministeriums und dem Generalzollamt. Es ist das erste Mal, dass China Exportbeschränkungen für solche Produkte ausspricht.

Die Behörden erklärten nicht, wieso die Geräte eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen sollen. Allerdings rechnen Branchen-Insider damit, dass die Entscheidung nur begrenzte Auswirkungen auf den Export von kommerziellen Drohnen haben wird.

"Das Verbot zielt auf Drohnen, die nicht für den gewerblichen Einsatz konzipiert sind. So werden die Schlüsseltechnologien der chinesischen Unternehmen geschützt“, sagte Shao Jianhuo, Vizepräsident von DJI Technology Co, einem in Guangdong ansässigen Unternehmen, von dem über 70 Prozent der weltweit verkauften Drohnen stammen.

Nach einer Überprüfung der Standards teilte das Unternehmen mit, dass keines der DJI-Produkte verboten werde. "Es war eine für die Industrie überraschende Entscheidung, aber im Hinblick auf die nationalen Sicherheit und das gesunde Wachstum der Branche scheint sie wirklich sinnvoll ", so Shao weiter.

Zwei Wochen vor dem Verbot war eine Drohne, die wahrscheinlich von einem chinesischen Unternehmen hergestellt worden war, ins internationale Kreuzfeuer geraten. Am 15. Juli meldete Pakistan, dass sein Militär eine Drohne der indischen Streitkraft im Grenzgebiet abgeschossen hatte. Indien bestritt dies. Das fliegende Objekt sah wie eine chinesische Anfertigung aus.

Das Verbot von Supercomputern sei ebenfalls sinnvoll, befand Gene Cao, ein Informatiker beim Marktforschungsunternehmen Forrester Research Inc. "Ich denke, dies beweist auf jeden Fall, dass China zu den weltweit führenden Kapazitäten im Bereich Supercomputer gehört“, sagte er.

Chinas rasantes Wachstum in diesem Bereich hat bereits in Ländern wie den USA die Alarmglocken läuten lassen. So hat die amerikanische Regierung vor einigen Monaten unter Berufung auf die Informationssicherheit Prozessoren verboten, die in den chinesischen Supercomputern verwendet werden.

China ist einer der weltweit größten Hersteller von Supercomputern. So ist die in China produzierte Tianhe-Serie bereits jetzt der schnellste Supercomputer der Welt. Die USA und Japan investieren derzeit in den Bau einer neuen Generation von Supercomputern, um die chinesische Tianhe-Serie zu überholen.