Chinas erstes Haus-für-Rente-Programm, das von der Versicherungsgesellschaft Happy Life ins Leben gerufen wurde, hat in Beijing einen schleppenden Start hingelegt, in vier Monaten kamen nach einem Bericht der Beijing Youth Daily nur 12 Verträge zustande.

Das Programm wurde von der Chinesischen Versicherungsaufsichtsbehörde (CIRC) am 25. März bewilligt, seine ersten Kunden gewann es aber erst im Juni. Bis zum 17. Juli kamen lediglich 12 Verträge zustande, eine unbedeutende Anzahl angesichtsvon 216 Millionen Senioren im ganzen Land.

Das Haus-für-Rente-Programm, auch bekannt als umgekehrte Hypothek, garantiert Hausbesitzern eine feste monatliche Rente. Im Gegenzug ist die Bank oder Versicherungsgesellschaft, die das Programm betreibt, berechtigt, das Haus zu verkaufen, zu vermieten oder zu versteigern, wenn der Besitzer stirbt.

Die Höhe der Rente hängt vom Wert der beliehenen Immobilie ab und wird nach einem Begutachtungssystem festgelegt. Ein 65-jähriger Mann mit einem Haus im Wert von 5 Millionen Yuan (rund 805.500 US-Dollar) hat Anspruch auf monatlich 15.155 Yuan.

Eine 75-jährige Frau namens Huang erklärte, sie habe sich für das Programm entschieden und mehr als 10.000 Yuan pro Monat erhalten.

Nach zehnjähriger Vorbereitung gab die CIRC im Juni 2014 die behördlichen Auflagen für das Haus-für-Rente-Programm bekannt und kündigte einen Pilotversuch in Beijing, Shanghai, Guangzhou und Wuhan vom 1. Juli 2014 bis zum 30. Juni 2016 an.

Eine 62-jährige Frau namens Zhang erklärte, sie habe sich trotz der finanziellen Vorteile gegen das Programm entschieden, um ihr Haus ihren Kindern überlassen zu können. Wegen der hohen Preise sei es schwierig für junge Leute, in Beijing ein Haus zu kaufen, ergänzte sie.

Tuo Guozhu, Professor an der Capital University of Economics and Business, erklärte, das Haus-für-Rente-Programm sei weit davon entfernt, eine gängige Wahl für Chinas alternde Bevölkerung zu sein.