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10. 08. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Smart City Smart Life

Schlagwörter: Smart City Smart Life

Die chinesische Band Xuanzao singt von großen Städten. Von Städten, wie man sie vielerorts im Osten Chinas antrifft. Von Städten, die sich unaufhörlich ändern, die der Erfüllung von Träumen dienen und neue Perspektiven bieten. Städte, die Türen zu neuen Welten öffnen. Welche soll man wählen?

Solche Fragen stellen sich gegenwärtig auch chinesische Städteplaner. Welcher Weg soll eingeschlagen werden? Der große Traum der Urbanisierung ist die "Smart City", womit man ganz im Trend der Gesellschaft liegt. In den Medien wird derzeit alles als "smart" bezeichnet. Schon längst hat der Begriff seinen Ursprungsbereich, die akademische Bildung, verlassen und Alltag und Produktwelt erobert. An erster Stelle steht selbstredend das „Smartphone", das jedoch auf Grundlage des Internets und der Big Data mit der intelligenten Umwelt kommuniziert. In einem Werbespot einer Internetfirma heißt es:

"In China bringt die Verbindung durch das Internet einen neuen Lebensstil in diese traditionelle orientale Zivilisation. Das Medienverhalten der Chinesen verändert sich unaufhörlich auf dramatische Weise. Die wachsende Popularität der mobilen Endgeräte treibt das Leben der chinesischen Bevölkerung voran. Neun von zehn chinesischen Internetnutzern verwenden mobile Dienste. Eine Mahlzeit bestellen, ein Taxi rufen, online einkaufen, Maniküre in den eigenen vier Wänden, Teilnahme an TV-Shows – Die mobilen Endgeräte sind zu einem Lebensassistenten, zu einem Lebensstil geworden. Es verbindet Menschen mit Services und mit praktisch allem anderen. Dank der Konnektivität erfährt das Leben einen großen Wertewandel. Das ist das moderne China. Ein digitales China."

Der an der urbanen Kreuzung eingeschlagene Weg ist also der eines digitalen Chinas? Auch dieser Begriff erscheint sehr abstrakt. S Y Lau, Vorsitzender des Internetmagnaten Tencent Media, hat eine Antwort, wie die digitale Stadt von morgen aussehen könnte.

"Im Jahr 2009 hat über die Hälfte der chinesischen Internetnutzer bereits das mobile Internet als Lebensstruktur für sich übernommen. Im Jahr 2011 waren über die Hälfte der Chinesen Stadtbewohner. Aus unserer Perspektive sind diese beiden fundamentalen Fakten keineswegs irrelevant. Sie sind vielmehr eng miteinander verknüpft. Sie beweisen, dass die Urbanisierung und die Entwicklung des Internets in China bereits einen gewissen Reifegrad erreicht haben. Diese Reife ist die Voraussetzung für die Synthese von Informations-Highways und traditionellen Industrien. Deshalb ist es möglich, das Internet zur Erlangung der nächsten Stufe der Urbanisierung zu verwenden."

Von einer engen Synthese des Internets und der Urbanisierung träumen auch Netizens der digitalen Netzwerke. Auf Weibo bloggt man:

"Tencent hat die 'Internet Plus' Strategie hervorgebracht. Können wir uns damit unsere Träume erfüllen? Wie weit ist das Morgen von morgen entfernt. Erleben wir die digitale Revolution noch selbst oder erst unsere Kinder oder Kindeskinder?"

Ein weiterer Skeptiker auf Weibo zweifelt:

"Ja, es ist toll, wenn mein Handy mit meinem Staubsauger kommunizieren kann. Aber zu welchem Preis. Das Internet ist eine gesetzfreie Zone, alle haben Zugriff. Alle wissen, wann ich per Smartphone meinen Herd anschmeiße, ob es heute bei mir Pizza oder Nudeln gibt. Das macht mir Angst."

Es ist also tatsächlich so, wie Xuanzao in ihrem Lied singen. Die Stadt ändert sich ständig und bietet Perspektiven, doch muss man Utopie und Wirklichkeit abgleichen. Daran mangelt es in den chinesischen Urbanisierungsstrategien bisher noch. So gibt auch S Y Lau in seiner Rede zu:

"Das größte Problem oder die größten Herausforderungen vieler Metropolen ist die Ineffizienz der Urbanisierung. Dies geht aus einem Bericht der Weltbank hervor. Zu aller erst werden die Ressourcen ineffizient genutzt, zweitens entwickelt sich die Wirtschaft unnachhaltig vor dem Hintergrund des Anstiegs der Bevölkerung. Und drittens besteht eine mangelhafte Integration von Immigranten. Das Konzept Internet Plus bietet einen Schlüssel zu all diesen Problemen. Das Internet als neue Infrastruktur hilft beispielsweise bei der Erfassung und bei der Ortung der vorhandenen Ressourcen."

Utopie und Wirklichkeit klaffen also noch weit auseinander. Über den einzuschlagenden Weg an der Kreuzung ist noch keine Entscheidung gefallen. „Internet Plus" ist zwar ein Vorhängeschild, das aber ebenso schwammig ist wie das Konzept der „Smart Cities". Als Ergebnis lässt sich festhalten: Internet und Alltag sollen sich annähern, möglicherweise mit Sensoren, Kameras und Online-Plattformen. Die effiziente Umsetzung wird letztendlich die Straßenwahl an der Kreuzung der Zukunft entscheiden.

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Quelle: CRI

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