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15. 08. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Tragödie von Tianjin wirft Fragen über Sicherheitsplanung auf

Schlagwörter: Tianjin, Explosion, Wohngebiet

Empörung über Nähe des explodierten Lagers zu Wohngebieten

Die Explosionen in Tianjin haben Fragen über Lücken in den Sicherheitsvorkehrungen des betroffenen Logistikunternehmens und die Nähe des Lagers zu Wohngebieten aufgeworfen.

Während die Tianjiner Behörden am Donnerstag sagten, dass die Ursache der Explosion noch untersucht würde, berichteten die Medien über fragwürdige Praktiken, die die Katastrophe möglicherweise noch verschlimmert haben – einschließlich der letzten Umweltverträglichkeitsprüfung des Unternehmens, die Nähe des Lagers zu Wohngebieten und Tianjins stadtplanerische Schwächen.

"Es ist zu früh, um die genauen Gründe für die Explosionen zu bestimmen. Details zum genauen Inhalt und der Menge der gelagerten Materialien wurden noch nicht durch die Behörden freigegeben", sagte Wang Gengchen, Forscher am Institut Atmosphärenphysik an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, gegenüber der Global Times.

Anwohner, die in einem Radius von 500 bis 2.000 Meter um das Lager wohnten, sagten gegenüber einem Global Times-Reporter in einem Tianjiner Krankenhaus, dass sie nichts von den gefährlichen Chemikalien in dem Lager gewusst und auch beim Kauf ihrer Wohnung keine Warnung erhalten hätten.

"Wir dachten, dass es nur ein kleiner Brand in einem normalen Lager ist und schenkten dem ganzen nicht sehr viel Aufmerksamkeit – dann kamen die Explosionen", sagte ein Bewohner gegenüber der Global Times.

Laut chinesischem Recht müssen Unternehmen, die mit gefährlichen Chemikalien zu tun haben, derartige Stoffe mindestens 1.000 Meter von öffentlichen Gebäuden, Wohngebäuden und Verkehrsnetzen entfernt lagern. Offizielle Daten zeigen jedoch, dass es in einem Radius von einem Kilometer um das Lager drei große Wohngegenden gibt.

Eine auf sina.com.cn veröffentlichte Umweltverträglichkeitsprüfung zeigt, dass "Tianjin Dongjiang Port Ruihai International Logistics", eine Firma, die gefährliche Materialien transportiert, das über 46.000 Quadratmeter große Lagerhaus in ein Zwischenlager für gefährliche Chemikalien umfunktioniert hatte.

In dem Bericht heißt es weiter, dass möglicherweise austretende Chemikalien oder Feuerunfälle keinen "großen Einfluss" auf die Umgebung oder Menschen haben würden, sofern geeignete Maßnahmen ergriffen werden.

Ein Gabelstaplerführer der Firma sagte, er sei nicht für den Umgang mit gefährlichen Chemikalien trainiert worden, berichtete China National Radio.

Ein anonymer Insider der Tianjiner Stadtplanungsbehörde sagte, dass Tianjin die chemische Industrie in den letzten Jahren zu stark entwickelt hätte, was eine Abweichung vom ursprünglichen Plan dargestellt habe, berichtete die National Business Daily.

Ruihai, gegründet im Jahr 2011, verfügt über jährliche Einnahmen von mehr als 30 Millionen Yuan (4,2 Mio. Euro) und wickelt etwa eine Millionen Tonnen Fracht pro Jahr ab. Es war beteiligt am Transport von komprimiertem, verflüssigtem Gas (Argon und verflüssigtes Erdgas), brennbaren Flüssigkeiten (Methylethylketon, Ethylacetat), brennbaren Feststoffen und Stoffen, die beim Kontakt mit Wasser explodieren würden (Schwefeloxide, Nitrocellulose, Kalziumkarbid und Calciumsilicide) und toxische Stoffe (Natriumcyanid).

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Quelle: german.china.org.cn

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