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26. 08. 2015 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Eine Frau tritt ein für den Schutz der Kulturschätze in Nyingchi

Schlagwörter: Ölmalerei, Tibet , Handwerksindustrie China

Gai Hongrui stammt aus Beijing und studierte an der Uni Ölmalerei. 2012 ist sie als unabhängige Designerin auf Einladung der lokalen Behörden nach Nyingchi gekommen, um die Entwicklung der Handwerksindustrie in Tibet zu untersuchen. Eigentlich wollte Gai nur vier Monate bleiben. Aber die Ehrlichkeit der Einheimischen, ihr Festhalten an der Tradition sowie die Sehnsucht nach Neuerungen haben die Designerin schwer beeindruckt. Deshalb ist Gai Hongrui in Tibet geblieben und setzt sich seitdem für den Schutz des immateriellen Kulturerbes ein. Im Dorf Zhenba in Nyingchi hat Gai eine Werkstatt zur Herstellung der lokalen tibetischen Kleidung errichtet. Alle 47 Frauen im Dorf können dort die traditionelle Textilkunst weiterführen und auch innovative Textilprodukte mit tibetischem Touch prägen.

"Frau Gai ist eine gewissenhafte Person. Mit ihrer Hilfe können die Frauen aus dem Dorf monatlich 2700 bis 3000 Yuan verdienen (ca. 400 bis 440 Euro). Zuvor waren die Dorfbewohner größtenteils Wanderarbeiter und konnten nicht viel Lohn erarbeiten. Dank Frau Gai ist das Einkommen höher. Auch unsere Tradition wird dadurch gut erhalten."

Palu ist für die Werkstatt verantwortlich. Sie sagt noch, dass einerseits der Lebensstandard der Einheimischen erhöht wird. Andererseits aber auch das Verständnis der Dorfbewohner über ihre eigene Tradition und Kultur wächst.

Die Werkstatt für traditionelle Kleidung im Dorf Zhenba ist Bestandteil eines Entwicklungsprogramms für den Schutz und die Überlieferung der traditionellen Kunst in Nyingchi. 2012 wurde das Programm offiziell gestartet und Gai Hongrui ist die Chefdesignerin des Projektes. Neben der traditionellen Kleidung sind auch tibetische Räucherstäbchen sowie traditionelles Papier in Tibet in das Schutzprogramm aufgenommen worden. Nicht nur die Dorfbewohner selbst, auch die lokale Wirtshaft hat von dem Entwicklungsprogramm profitiert. Ein gutes Beispiel ist die Wollspinnerei in Nyingchi. Die ehemaligen Werkstätten sind in Ausstellungsräume für moderne Kunst umgewandelt worden. Mit den von der Lokalregierung finanzierten neuen Anlagen kann die Fabrik auch besser arbeiten. Chen Jihua, den Direktor der Wollspinnerei, haben die Professionalität sowie die Gewissenhaftigkeit von Gai schwer beeindruckt.

"Frau Gai hat hohe Ansprüche an unsere Produkte erhoben. Unsere Produkte müssen Nummer eins sein, sonst wären sie keinen Deut wert, hat sie gesagt. Frau Gai hat eine innovative Entwicklung der Textilkunst in der Region gefordert. Damit könnten wir nicht von anderen überholt werden. "

Yudron ist die Verantwortliche für den Schutz der Kulturdenkmäler in der Stadt Nyingchi. Sie schätzt die Ideen bzw. das Entwicklungsprogramm von Gai Hongrui hoch ein.

"Das von ihr initiierte Schutzprogramm hat die Kulturindustrie in Nyingchi tatkräftig gefördert. Die Kulturindustrie in der Region verfügt über keine solide Grundlage und liegt vergleichsweise auf einem niedrigen Niveau. Frau Gai hat uns geholfen, die Entwicklung verschiedenster Kulturressourcen zu koordinieren und Besonderheiten der regionalen Kultur herauszufinden. Sie hat große Beiträge geleistet."

Gai Hongrui erzählt noch, dass die Werkstatt im Dorf Zhenba ein Pilotprojekt sei. Es würde ungefähr siebeneinhalb Jahre dauern, bis das Programm vollständig umgesetzt sei. Gai ist nach den ersten drei Jahren voller Zuversicht. Im zweiten Halbjahr 2015 plant sie eine Plattform für Online-Handel. Zudem soll es eine Europa-Tour geben mit Deutschland als erste Station.

"Mein Design gefällt Deutschen sehr. Wir gehen zunächst nach Deutschland, weil die Entwicklungsideen dort meinem Design entsprechen. Zudem soll nach dem chinesischen Kulturministerium die Europa-Tour in diesem Jahr zunächst westeuropäische Länder durchqueren, und zwar Deutschland, Belgien und Spanien. Und wir haben Deutschland als erste Station ausgewählt."

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Quelle: CRI

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